Südafrika: Bischöfe rufen nach „reifen“ Politikern
Mit Besorgnis verfolgen die katholischen Bischöfe die Umstände des Machtwechsels in
Südafrika. Es gebe „gar keinen Zweifel“, dass „Rivalitäten und Uneinigkeit“ in der
herrschenden Partei ANC die Regierungsarbeit derzeit behinderten, stellt der Vorsitzende
der Bischofskonferenz, Erzbischof Buti Tlhagale, fest. Jetzt sei es „höchste Zeit,
dass sich die neuen Führer wieder auf die dringenden Probleme der Bürger, vor allem
der Armen, konzentrieren“. Im Grunde sei es zwar ein gutes Zeichen für die „demokratische
Kultur“, dass es überhaupt zu Wechseln komme. Doch „Drohungen, Gewaltankündigungen
oder Beleidigungen“, so die Note wörtlich, seien keinesfalls im Interesse des Landes.
Der bisherige Präsident Thabo Mbeki ist von Rivalen im ANC zum Rücktritt gezwungen
worden. Nach einer Übergangszeit unter einem Präsidenten, der aus der Gewerkschaftsbewegung
kommt, hält sich Mbekis Rivale Jacob Zuma für das Präsidentenamt bereit. Während das
Bischofsstatement Mbeki mehrfach für seine Arbeit der letzten Jahre und die Würde
seines Abtretens dankt, fällt der Name Zuma in der Note kein einziges Mal. Die Feststellung,
dass Korruption „keinen Platz in der Demokratie“ habe, kann aber als Anspielung auf
Zuma gelesen werden, der in einen Korruptions-Skandal verstrickt ist.