Mit Taro Aso übernimmt erstmals in der Geschichte Japans ein Katholik das Amt des
Ministerpräsidenten. Die Liberaldemokratische Partei wählte den konservativen Politiker
am Montag zum Nachfolger des vor drei Wochen zurückgetretenen Yasuo Fukuda mit fast
Zwei-Drittel-Mehrheit zum neuen Parteichef. Damit ist Aso auch designierter Regierungschef;
voraussichtlich tritt er am Mittwoch im Parlament formal das Amt an. Politische Beobachter
gehen davon aus, dass er noch im Herbst vorgezogene Neuwahlen ausrufen könnte. Aso
entstammt dem wirtschaftlichen, politischen und aristokratischen Establishment Japans.
– Mit einem Anteil von weniger als einem Prozent sind Christen im mehrheitlich shintoistischen
und buddhistischen Japan nur eine sehr kleine Minderheit.