2008-09-21 13:40:33

D: „Übertölpelung des Ostens“


Der frühere Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche, Christian Führer, hat heftige Kritik am Einheitsprozess vor 19 Jahren geübt. Führer, der maßgeblich an der friedlichen Revolution in der DDR beteiligt war, sprach am Sonntag in Münster von „Übertölpelung des Ostens, der Überstülpung der Strukturen, auch in der Kirche, sowie der unverschämten Anbetung von Geld und Kapital“ bei und nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten. Führer predigte in einem Werkstattgottesdienst in der evangelischen Christuskirche in Münster-Wolbeck zum Abschluss des 13. bundesweiten Treffens der ökumenischen Friedensgebetskreise. Führer warnte auch eindringlich vor der „alten, neuen Gefahr“ des Rechtsradikalismus. Neonazis übten verbale und physiche Gewalt aus. Rechtsradikale schämten sich sogar nicht, das Leid der Angehörigen der kürzlich ermordeten Michelle zu missbrauchen, indem sie die Todesstrafe forderten. „Die sitzen mit Schlips und Kragen in Kreistagen und bezeichnen das Christentum als 'Krebs' und 'artfremde Religion, die die arische Rasse bedroht'“, mahnte Führer. Das stelle „eine explosive, verheerende Mischung“ dar.

(kna 21.09.2008 sk)







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