Papst Benedikt XVI.
hat am Samstag in Castelgandolfo die Teilnehmer des Generalkapitels der Benediktiner
in Audienz empfangen. Der Papst erinnerte die Ordensmänner und –frauen an ihre Berufung
und rief zu Gelassenheit auf, wo die Berufungen zurückgehen. In seiner Ansprache sagte
er:
„In einer entsakralisierten Welt und in einer Kultur, die gekennzeichnet
ist von einer bedrohlichen Kultur der Leere und des Sinnlosen, seid ihr dazu berufen,
ohne Kompromisse den Primat Gottes zu verkünden und Vorschläge zu unterbreiten für
mögliche neue Wege der Evangelisierung.“
Benedikt wandte sich eigens an
die Schwestern. In einigen Ländern litten die Frauengemeinschaften unter dem Rückgang
der Berufungen:
„Lasst euch nicht entmutigen, sondern stellt euch dieser
schmerzvollen Krisensituation mit Gelassenheit und im Bewusstsein, dass nicht so sehr
Erfolg von jedem einzelnen verlangt ist, sondern Treue. Die geistliche Verbundenheit
mit dem Herrn darf unter keinen Umständen geringer werden, genausowenig zur eigenen
Berufung und Mission. Indem man treu an ihr festhält, gibt man auch gegenüber der
Welt ein Zeugnis vom eigenen festen Vertrauen auf den Herrn der Geschichte, in dessen
Hände die Zeiten sind und das Schicksal der Menschen, der Institutionen und der Völker.
Ihm vertrauen wir uns an auch im Hinblick auf die geschichtliche Konkretisierung seiner
Gaben.“
Besonderes Augenmerk lenkte der Papst auf die
jungen Menschen.
„Widmet euch mit neuem apostolischen Eifer den Jugendlichen,
die die Zukunft der Kirche und der Menschheit sind. Um ein „neues“ Europa zu errichten,
müssen wir nämlich bei den neuen Generationen beginnen, indem wir ihnen ermöglichen,
sich zutiefst den geistlichen Schätzen der Liturgie, der Meditation und der Geistlichen
Lesung (lectio divina) zu nähern.“
Außerdem forderte
Benedikt die Benediktiner dazu auf, „mit offenem Herzen“ sich auf die Kulturen der
Länder einzulassen, in denen neue Gründungen entstehen. Der Papst nannte eigens die
Kontinente Afrika und Asien.