In China ist nun auch
in Frischmilch die giftige Chemikalie Melamin gefunden worden, an der bereits vier
Säuglinge starben. China führt jetzt flächendeckende Überprüfungen von Milchprodukten
ein und ruft die betroffenen Produkte zurück. Der Priester und Leiter der Nachrichtenagentur
„Asia News“, Bernardo Cervellera, weiß, der Skandal ist leider kein Einzelfall. „Es
gibt hier ein großes Problem mit der Lebensmittelsicherheit. Und dieses ganze Gift
in den Milchprodukten und im Tierfutter ist auch sehr gefährlich für den Handel in
China. Viele Länder stellen ihren Handel mit China mit Milchprodukten und Lebensmittelprodukten
ein.“
Auch einige Bundesländer in Deutschland verschärften ihre Einfuhrkontrollen.
Obwohl China keine Milchprodukte in die EU ausführt, ist offenbar nicht auszuschließen,
dass diese über Drittstaaten nach Europa gelangen. Doch nicht nur das Handelsgeschäft,
sondern vor allem die Gesundheit der ärmeren Bevölkerung Chinas sei in Gefahr. Bernardo
Cervellera: „Es gibt auch ein soziales Problem für viele Migranten
in China. Viele Frauen sind den ganzen Tag in der Stadt, um zu arbeiten und haben
keine Zeit, ihre Säuglinge zu stillen. Deshalb haben sie ihren Babys immer dieses
Babymilchpulver gegeben. Jetzt sind sie verzweifelt, denn sie wissen nicht, was sie
ihren Babys geben sollen."