Der scheidende Nuntius in Österreich, Erzbischof Edmond Farhat, hat ein positives
Resümee über seine dreijährige Amtszeit gezogen. Die katholische Kirche habe die vergangenen
„Turbulenzen“ gut überstanden, sagte der Nuntius in einem Interview mit der "Kleine
Zeitung". Diejenigen, die „aus Enttäuschung über einige Amtsträger“ die Kirche verlassen
haben, blieben trotzdem immer "unsere Brüder und Schwestern". Wer der Kirche die Treue
gehalten habe, sei letztlich gestärkt aus der Bedrängnis hervorgegangen. Eindringlich
plädierte Farhat für richtig verstandenen Respekt im Dialog mit den Moslems. Moslems
reagierten empfindlich auf Kritik gegenüber ihrer Religion, so der aus dem Libanon
stammende Erzbischof. "Wenn sie wissenschaftliche Kritik erlaubten, wären viele Dinge
einfacher, aber so weit sind wir noch nicht", bedauerte der Nuntius. Man müsse aber
mit Respekt sagen dürfen, was man nicht für richtig halte. Der 75-jährige Farhat tritt
nun in den Ruhestand. Einen neuen Nuntius für Österreich hat der Heilige Stuhl noch
nicht benannt. (kap/rv 19.09.2008 gs)