Die hohen Lebensmittelpreise
treiben nach einem Bericht der Welternährungsorganisation FAO Millionen Menschen in
den Hunger. Nach FAO-Schätzungen konnten es sich bereits vor dem Preisanstieg in den
vergangenen Monaten 850 Millionen Menschen buchstäblich „nicht mehr leisten“, satt
zu werden. Der neue Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls beim Europarat, Aldo Giordano,
fordert mehr Einsatz von den europäischen Staaten.
„Europa muss dieses Drama
ernst nehmen. Denn wir haben uns vielleicht zu sehr an solche Nachrichten gewöhnt.
Wenn man sich die Zahlen durch den Kopf gehen lässt, so kommt man zum Schluss, dass
der weltweite Hunger ein unerhörter Skandal ist. Europa muss auf Weltebene Verantwortung
übernehmen. Wenn dies Europa gelingt, dann kann der Kontinent auch seine großartige
Kultur, Tradition und Identität wieder finden.“
Um die Hungerkrise zu überwinden,
muss gleichzeitig auch der Umweltschutz gefördert werden, fügt Aldo Giordano hinzu:
„Der
Papst hat in jüngster Zeit immer wieder darauf hingewiesen, dass die Welt – unser
Zuhause – auch für künftige Generationen erhalten bleiben soll. Darin sehe ich auch
die große Herausforderung innerhalb des Europarates. Ich glaube, dass der Heilige
Stuhl zusammen mit dem Europarat einen wichtigen Beitrag dazu leisten kann.“
Giordano
hatte sein Amt am 1. September angetreten. Zuvor war der 54-Jährige Generalsekretär
des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen.