2008-09-17 14:36:10

Bolivien: Regierung und Governeure wollen verhandeln, Kirche ruft zum Gebet


Boliviens Präsident Evo Morales hat sich mit mehreren Provinzgouverneuren auf eine Beilegung der seit einer Woche andauernden gewalttätigen Protest verständigt. Die katholischen Bischöfe des Landes hatten zuvor mehrmals zum Gewaltverzicht und zu einer landesweiten Verständigung aufgerufen. Die fünf Gouverneure aus wohlhabenden Provinzen im Osten des Landes versprachen, die Besetzung von Regierungsgebäuden zu beenden. Im Gegenzug sagte Morales zu, mit ihnen über größere Autonomie und einen höheren Anteil an den staatlichen Einnahmen aus dem Energiegeschäft zu verhandeln. Der Beginn der Gespräche wurde für Donnerstag vereinbart. - Die Gouverneure hatten sich an die Spitze von Protesten gegen Morales gesetzt, bei denen 17 Menschen ums Leben kamen. Die rohstoffreichen Provinzen des Landes wehren sich gegen die sozialistischen Reformen des Präsidenten, der ihre Erträge stärker umverteilen will. Die Bischöfe betonen in ihren Stellungnahmen, dass in Bolivien ein Wandel notwendig sei, der der armen Bevölkerung zu Gute komme. Dieser Wandel müsse allerdings das Ergebnis eines breiten Konsenses, des Dialogs und nicht der Gewalt sein. Angesichts der Gewalt und Unversöhnlichkeit der Konfliktparteien haben sie für Freitag, 19. September zu einem landesweiten Gebetstag für den Frieden eingeladen.
(rv/misna/reuters 17.09.2008 bp)








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