2008-09-16 11:30:54

Vatikan: Kasper, „Zugang zur Kommunion in Einzelfällen“


Der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, Kardinal Walter Kasper, sieht die Zeit für eine Abendmahlsgemeinschaft zwischen Katholiken und Protestanten noch nicht gekommen. Das bekräftigte er in einem Interview, aus dem die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am Dienstag zitiert. Er „habe nicht das Recht und sehe auch gar nicht die Möglichkeit, andere Regeln aufzustellen, als es meine Kirche tut“, so Kasper. „Der entscheidende Maßstab muss sein: Die Eucharistie ist ein Sakrament des Glaubens - nicht des individuellen, sondern des gemeinsamen Glaubens der Kirche. Eine allgemeine, unterschiedslose Einladung zur Kommunion ist darum nicht möglich, und wo sie ausgesprochen wird, ist sie nicht zu verantworten.“ Allerdings könne es Einzelfälle geben, „in denen evangelische Christen persönlich den Eucharistieglauben der katholischen Kirche teilen ... und die, etwa wenn die Kinder katholisch getauft wurden, praktisch in der katholischen Gemeinde zu Hause sind.“ Der Kardinal wörtlich: „Ich konnte als Bischof nie eine pastorale Praxis tadeln, die in solchen Einzelsituationen den Zugang zur Kommunion nicht verweigert.“ Daraus dürfe man aber „keine allgemeine, alle Unterschiede des Glaubens einebnende Praxis machen“.

(rv 16.09.2008 sk)








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