Die Papstreise nach
Frankreich war ein Erfolg. Das ist das erste Fazit von Vatikansprecher Pater Federico
Lombardi SJ. Die Begegnung mit der Gesellschaft und der Austausch über wichtige aktuelle
Fragen seien gelungen. Gleichzeitig habe diese Pastoralreise von tiefen geistlichen
Momenten gelebt.
Birgit Pottler hat mit Pater Lombardi gesprochen und ihn –
noch in Lourdes – gefragt, ob eine erste Bilanz der Reise möglich ist: „Ja,
wir können sagen dass es ein Erfolg war, ich möchte sagen ein geistlicher Erfolg.
Die Ziele, die der Papst hatte sind erreicht worden: eine gute Begegnung mit der Gesellschaft
von Frankreich und mit der Kirche, der katholischen Kirche in Frankreich. Die Begegnung
mit der Gesellschaft war sehr positiv. Wir haben auch Präsident Sarkozy von der positiven
Laizität sprechen gehört. Und das bedeutet, dass wir jetzt wirklich eine Zeit erleben,
in der Kirche, Gesellschaft und Staat gut zusammen für das Gemeinwohl arbeiten können.
Und das war natürlich etwas was die Kirche vom zweiten vatikanischen Konzil an wünschte.
Die Kirche hat sehr viel von dieser Beziehung zwischen Staat und Kirche gesprochen.
Und wir sehen, dass es jetzt auch die Möglichkeit gibt, gut zusammen zu arbeiten –
ohne Spannungen und ohne Polemik.“
Aus kirchlicher Sicht
zentral war die Rede an die Bischöfe Frankreichs. Der Papst habe hier konkrete pastorale
Probleme angesprochen, so Lombardi: „Wir können auch sagen, dass der Papst der
Kirche in Frankreich seine Leitfäden weiter gegeben hat – mit der großen Rede zu den
Bischöfen.“
Die 150-Jahr-Feiern der Marienerscheinungen in Lourdes waren
der Anlass der Frankreichreise gerade jetzt. In seinen Predigten habe der Papst eine
Katechese über die Erscheinungen geboten und die Zeichen von Lourdes, das Licht und
das Lächeln, erklärt. Während man vor der Reise für Lourdes diese besondere geistliche
Atmosphäre schon erwartet haben mag, war sie in Paris dagegen „vielleicht etwas besonderes“,
so Lombardi. „Was für den Papst aber sehr wichtig war, war auch eine Zeit des
Gebets, das Gebet mit den Bischöfen und mit dem Volk. Wir hatten die Erfahrung dieser
großen Messe in Paris mit 200.000 Menschen. Die Atmosphäre war wirklich so geistlich,
so tief, das war wunderbar. Man konnte spüren, dass die Leute wirklich im Gebet mit
dem Papst verbunden waren. Der Papst ist ein Papst der nicht nur redet oder lehrt,
sondern auch ein Papst, der mit dem Volk Gottes beten will.“
Der „persönlichste,
innigste Moment“ dieser Reise für Papst Benedikt selbst? Für einen Mann, dem Frankreich
am Herzen liegt und der schon als kleiner Junge regelmäßig zur Mutter Gottes von Altötting
pilgerte?
„Das ist schwer zu sagen, aber ich glaube der Besuch an der Grotte
war sehr, sehr tief bewegend. Aber auch die Messe mit den Gebeten für die Kranken,
mit der Krankensalbung; das war wirklich tief bewegend. Und der Papst hat die Predigt
so schön gesprochen, das war auch für mich einer der besten Augenblicke in der ganzen
Reise. Es war wirklich ein Moment, ein Augenblick der Gnade.”