2008-09-15 12:03:14

F: Papst hat Herzen erobert


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. hat an diesem Montag seinen Aufenthalt in Frankreich beendet. Vielbeachtet war seine Begegnung mit Staatspräsident Nicolas Sarkozy und die Rede zur Kultur. Anlass für die insgesamt viertägige Reise Benedikts XVI. waren jedoch die 150-Jahr-Feiern des Marienheiligtums von Lourdes. An den Papstmessen in Paris und Lourdes nahmen insgesamt rund eine halbe Million Menschen teil. Was bleibt? Unser Korrespondent in Lourdes, Mario Galgano, zieht eine Schlussbilanz:

Die Franzosen waren von der Herzlichkeit Benedikts XVI. positiv überrascht. Dies lag wohl daran, dass der Papst eine verständliche Sprache benützte. Auch waren die Franzosen von seinen perfekten Französischkenntnissen begeistert. Inhaltlich hat der Papst viele Themen angesprochen und gleich an mehreren Fronten in Frankreichs Kirche und Gesellschaft Akzente gesetzt und Debatten angestoßen. Auch gelang es ihm, Kritiker zu beeindrucken und Menschen unterschiedlichster Herkunft zum Nachdenken über den Glauben zu bringen. So verurteilte er die Geldgier der heutigen Gesellschaft aber auch die Tatsache, dass Gott „ein großer Unbekannter“ in einer säkularisierten Welt geworden sei. Spätestens an den beiden großen Gottesdiensten in Paris und Lourdes sprang dann der Funke definitiv über.
In Paris war Benedikt XVI. am Freitag von Staatspräsident Nicolas Sarkozy mit höchsten Ehren empfangen worden. Beide sprachen sich dabei für einen offeneren Umgang zwischen Kirche und Staat im laizistischen Frankreich aus. Doch der Papst betonte gleichzeitig auch, dass die Kirche den Staat nicht ersetzen wolle und könne.
Am Samstagabend erlebten die Pilger in Lourdes die spirituelle Seite Benedikts: Das Bild des knienden und betenden Papstes in der Grotte in Lourdes wird wohl vielen noch lange in Erinnerung bleiben. Danach nahm er an der traditionellen Lichterprozession teil, an der 100.000 Menschen ihm trotz strömenden Regens einen jubelnden Empfang bereiteten. Vor allem die jungen Leute sollten sich nicht entmutigen lassen, ihren Glauben zu leben, betonte der Papst mehrmals während seiner Reise. Bereits bei der Messe vor dem Invalidendom in Paris am Vortag hatte der Papst an die Jugendlichen appelliert, ihr Leben in den Dienst der Kirche zu stellen.
Am Sonntag Abend hielt der Papst eine Grundsatzrede vor der Französischen Bischofskonferenz. Darin rief er die französischen Oberhirten zum Fortschreiten im Dialog mit Andersglaubenden und zu innerer Einheit auf. Als ein besonderes pastorales Problem benannte der Papst die Krise von Ehe und Familie in der Gesellschaft. Die staatliche Gesetzgebung passe sich oft eher den Forderungen von Sondergruppen an, als das Gemeinwohl zu fördern, stellte er kritisch fest.

(rv 15.09.2008 mg)








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