Mit einer großen Messe unter freiem Himmel hat Papst Benedikt XVI. am Sonntag der
Marienerscheinungen in Lourdes vor 150 Jahren gedacht. Der südfranzösische Wallfahrtsort
solle ein Ort der Begegnung mit Gott im Gebet und ein Ort des Dienstes an Kranken,
Armen und Leidenden sein, sagte der Papst in der Predigt. Vor allem die Kirche in
Frankreich ermutigte das Kirchenoberhaupt dabei zu neuem missionarischem Geist. Einmal
mehr rief er junge Menschen zu entschiedenem christlichen Einsatz in Kirche und Welt. Am
Sonntagnachmittag traf Benedikt XVI. mit den französischen Bischöfen zusammen. Dabei
mahnte er mit Blick auf die so genannte „Alte Messe“ die Einheit der Gläubigen an.
„Niemand ist in der Kirche überflüssig. Jeder, ohne Ausnahme, muss sich in ihr ,zu
Hause’ und niemals abgewiesen fühlen.“ Staat und Kirche in Frankreich müssten eine
„gesunde Zusammenarbeit pflegen“. Wenn Unabhängigkeit und Autonomie jeweils gewahrt
blieben, „wird dem Menschen ein Dienst erwiesen, der auf seine volle persönliche und
gesellschaftliche Entfaltung abzielt“, so Benedikt XVI. wörtlich. Am Abend nimmt
der Papst an der jeden Sonntag statt findenden Eucharistischen Prozession teil und
wird noch einmal zu den Pilgern sprechen. Der Aufenthalt in Lourdes und die Pastoralreise
nach Frankreich enden am Montag mit einer Messe für Kranke. Danach reist der Papst
nach Rom zurück. Gegen 15 Uhr 15 wird Benedikt XVI. in Rom-Ciampino zurück erwartet. (rv
14.09.2008 bp)