Sehr geehrter Herr Kanzler, meine Dame und meine Herren Ständige Sekretäre der
Fünf Akademien, meine Herren Kardinäle, liebe Mitbrüder im Bischofs- und Priesteramt, liebe
Akademiemitglieder, sehr geehrte Damen und Herren!
Es ist mir eine sehr große
Ehre, heute vormittag unter der „Kuppel“ empfangen zu werden. Ich danke Ihnen für
die höflichen Worte zur Begrüßung und für die Medaille, die Sie mir überreicht haben.
Ich konnte nicht nach Paris kommen, ohne Sie persönlich zu grüßen. Dieser Anlaß ist
mir sehr willkommen, um nochmals die innigen Bande zu unterstreichen, die mich mit
der französischen Kultur verbinden, für die ich eine große Bewunderung hege. Auf meinem
intellektuellen Weg hatte die Begegnung mit der französischen Kultur eine einzigartige
Bedeutung. Gern ergreife ich daher die Gelegenheit, die sich mir bietet, um persönlich
wie auch als Nachfolger Petri meine Dankbarkeit ihr gegenüber zum Ausdruck zu bringen.
Die Gedenktafel, die wir soeben enthüllt haben, wird die Erinnerung an dieses Treffen
bewahren.
Rabelais sagte zu seiner Zeit ganz zu Recht: „Wissenschaft ohne Gewissen
ist nichts als der Ruin der Seele!“ (Pantagruel, 8). Mit dem Ziel, die Gefahr einer
solchen Dichotomie zu vermeiden, haben gegen Ende Januar – und dies das erstemal in
dreieinhalb Jahrhunderten – zwei Akademien des Instituts, zwei Päpstliche Akademien
und das Institut Catholique von Paris ein interakademisches Kolloquium über den Wandel
der Identität des Individuums organisiert. Das Kolloquium hat das Interesse an breiten
fachübergreifenden Forschungen veranschaulicht. Diese Initiative könnte weitergeführt
werden, um gemeinsam die unzähligen Pfade der Human- und der Naturwissenschaften zu
erforschen. Dieser Wunsch geht mit dem Gebet einher, das ich an den Herrn richte für
Sie, für alle Personen, die Ihnen teuer sind, und für die Mitglieder der Akademien,
wie auch für das gesamte Personal des Institut de France. Gott segne Sie!