Benedikt XVI. kommt
zum ersten Mal nach Frankreich, seit er 2005 Papst geworden ist. Obwohl der Theologe
Josef Ratzinger als frankophiler Deutscher gilt und seit vielen Jahren eine enge Beziehung
zum Nachbarland Deutschlands pflegt, gilt er bei den Franzosen als eine unbekannte
Persönlichkeit. So zumindest das Fazit der meisten französischen Zeitungen. Eine Presseschau
unseres Korrespondenten Mario Galgano:
Der Papstbesuch stand an diesem Freitag
in allen wichtigen Zeitungen der Grande Nation auf der Titelseite. So hat die renommierte
französische Tageszeitung „Le Monde“ den Besuch Benedikts als „Lichtblick“ für die
französischen Katholiken bezeichnet. Wie die Tageszeitung „Le Figaro“ so stellt auch
„Le Monde“ fest, dass die Franzosen Benoît als Person kaum kennen. Vielmehr kursieren
viele Vorurteile über ihn. Deshalb überschreibt „Le Monde“ ein Porträt über den 81-jährigen
Pontifex „Herr Professor“ auf Deutsch. „Dieser Papst ist kaum bekannt und unverstanden“,
urteilt auch die katholische französische Zeitung „La Croix“. Daher sei, so „Le Figaro“
weiter, dieses „Rendez-Vous mit Frankreich“ eine gute Gelegenheit, das Oberhaupt der
katholischen Kirche näher kennen zu lernen. Die französische Presse betonte fast
einstimmig, dass das Treffen des Papstes mit „Monsieur Le Président Sarkozy“ die Zukunft
der Beziehung zwischen Staat und Kirche in Frankreich beeinflussen werde. Was sich
konkret ändern wird, sei im Augenblick noch unklar. Man müsse aber aufpassen, dass
das bisherige Staat-Kirche-Verhältnis nicht grundlegend verändert werde, urteilt „Le
Monde“ (Freitagausgabe) weiter. „Die Religionen haben ihren Platz in der Gesellschaft.
Doch die Republik muss neutral bleiben“, betont die Zeitung.