Benedikt XVI.: Appell zur Bibellesung und für die Einheit
Papst Benedikt XVI.
hat die Geistlichen aufgefordert, sich vermehrt der Bibellektüre zu widmen und auf
die Schönheit im Gottesdienst zu achten. Bei einer Vesper am Freitag Abend in der
Pariser Kathedrale Notre Dame unterstrich er die Bedeutung des Wortes Gottes für das
Leben der Kirche.
„Habt keine Angst, viel Zeit der Lesung, der Meditation
der Heiligen Schrift und dem Stundengebet zu widmen! Das mit der Kirche gelesene und
meditierte Wort wirkt, fast ohne daß ihr es merkt, auf euch ein und verwandelt euch.
Wenn es als Offenbarung der Weisheit Gottes die „Gefährtin“ eures Lebens wird, „gibt“
sie euch „guten Rat“ und ist euer „Trost in Sorge und Leid“ (Weish 8,9).“ An
die katholischen Geistlichen gewandt rief er zu mehr Gottesdienstkultur auf. Leitbild
der irdischen Liturgie müsse das himmlische Jerusalem sein. Dabei unterstrich er auch
die Grenzen jedes Ritus: Die Schönheit der Feiern sei niemals erlesen und durchdacht
genug, «weil nichts zu schön sein kann für Gott, der die unendliche Schönheit ist»,
so Benedikt XVI. Papst Benedikt grüßte in seiner Ansprache eigens die Vertreter
anderer Kirchen und kirchlicher Gemeinschaften. Er bete für die Einheit der Kirche,
für die das Wort Gottes „Zeichen, Unterpfand und Garant“ sei.
„Es gibt
keine Liebe in der Kirche ohne Liebe zum Wort Gottes; es gibt keine Kirche ohne die
Einheit um Christus, den Erlöser; es gibt keine Früchte der Erlösung ohne Liebe zu
Gott und zum Nächsten, gemäß den beiden Geboten, die die ganze Heilige Schrift zusammenfassen!“
Benedikt
würdigte außerdem die Kathedrale Notre Dame als „Zeichen der Gegenwart Gottes mitten
unter den Menschen“. Große kirchliche und weltliche Ereignisse hätten in dem Heiligtum
stattgefunden. Architekten, Maler, Bildhauer und Musiker hätten für Notre Dame das
Beste ihrer selbst gegeben.