Österreichs Laienverband,
die Katholische Aktion, sieht im aktuellen Wahlkampf auch positive Ansätze zur gesellschaftlichen
Neugestaltung des Landes. Österreich wählt am 28. September einen neuen Nationalrat,
nachdem die Große Koalition im Juli vorzeitig geplatzt war. In den politischen Debatten
der letzten Wochen sei teils zwar auch „billige Polemik“ zu sehen gewesen, sagte die
Präsidentin der Katholischen Aktion Oberösterreich, Margit Hauft. Sie sieht allerdings
auch Zukunftsweisendes, etwa in den Vorschlägen zur Erhöhung der Familienbeihilfe
für Eltern schulpflichtiger Kinder oder bei den Maßnahmen gegen die Teuerung von Grundnahrungsmitteln.
„Das
sind Fragen, die sich schon vorher permanent gestellt haben: Wie kann ich Familien
unterstützen, wie kann ich der Armut entgegenwirken. Während der letzten Regierungsperiode
hat man den Eindruck gehabt, denen fällt einfach gar nichts ein. Und plötzlich kommen
durchaus Ideen. Natürlich sind sie teils wie Wahlzuckerl oder losgelassene Luftballons,
aber schon allein dass jetzt Gedankenansätze da sind, dass man Lösungsansätze vorschlägt,
diese Themen betreffend - das hätte ich mir gewünscht während der allzu kurzen Funktionsperiode
der letzten Regierung.“
Zu den großen Anliegen der Katholischen
Aktion gehören auch die Themen Bildungsgerechtigkeit und Grundeinkommen, so Hauft
weiter. Eine direkte Wahlempfehlung spreche der Laienverband seinen Satzungen gemäß
nicht aus – auch nicht für den Newcomer im politischen Spektrum Österreich, die Kleinpartei
„Die Christen“, die sich eigenen Angaben zufolge hauptsächlich „gegen Abtreibung und
für die Stärkung der traditionellen Familie“ einsetzt.
„Wenn eine Partei
sich ,Die Christen’ nennt - das ist soviel ich weiß kein geschützter Begriff -, muss
man sich genau die Inhalte ansehen, ob die für mich als wählende Person ansprechend
sind, ob sie dem entsprechen, was christlicher Hintergrund der Lebensführung ist.
Dann werde ich mich dafür entscheiden. Es wird aber sicher nicht von der Katholischen
Aktion eine Wahlempfehlung in irgendeine Richtung geben – also auch nicht in
diese Richtung.“