2008-09-11 13:13:39

Schweiz: Urknalltheorie widerspricht nicht dem Glauben


RealAudioMP3 Die Urknall-Theorie widerspricht nicht der katholischen Lehre. Das wiederholt mit Blick auf das am Mittwoch gestartete Experiment des europäischen Kernforschungszentrums CERN unter dem Juragebirge bei Genf der Vorsitzende des Weltverbandes der Wissenschaftler. Antonino Zichichi ist auch Mitglied in der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften. Gegenüber Radio Vatikan sagte der Wissenschaftler:

„Die Theorie des Big Bang steht absolut nicht im Widerspruch zur katholischen Lehre. Bestenfalls bestätigt sie sie. Denn die Urknall-Theorie besagt ja, dass alles innerhalb eines Augenblicks aus der Leere, aus dem Nichts entstand. Wissenschaften und Glaube sind beide Gaben Gottes, sagt Johannes Paul II.; die Wissenschaft führt zum Glauben. Was besagen die Naturgesetze letztlich? Dass wir nicht Kinder des Zufalls sind, sondern Kinder jener Logik, das heißt: es existiert eine Logik, wie uns ja die Wissenschaft beweist. Wenn es aber eine Logik gibt, muss sie einen Urheber haben. Es ist viel logischer anzunehmen, dass die Naturgesetze einen Urheber haben, als sich vorzustellen, dass sie zufällig entstanden sind.“

Nach fast 20-jähriger Vorbereitungszeit hatten Mitarbeiter des Kontrollzentrums des Europäischen Kernforschungszentrums (Cern) bei Genf den ersten Protonen-Strahl in die unterirdische Röhre des weltweit leistungsstärksten Teilchenbeschleunigers Large Hadron Collider (LHC) geschickt. Mit der Erzeugung des winzigen Protonenstrahls in einem Vakuum-Tunnel 100 Meter unter dem Schweizer Juragebirge haben die Forscher nach eigener Einschätzung das größte wissenschaftliche Experiment in der Geschichte der Menschheit gestartet. Der Röhrenring mit einer Länge von 27 Kilometern soll die Bedingungen kurz nach der Entstehung des Weltalls simulieren und Elementarteilchen erzeugen, deren Existenz sich bisher nur theoretisch berechnen ließ. In der Anlage sollen bald winzige Elementarteilchen annähernd mit Lichtgeschwindigkeit aufeinander geschossen werden, um Rätseln der modernen Physik wie der dunklen Materie und schwarzen Löchern auf die Spur zu kommen.
(rv/reuters/afp 10.09.2008 bp/gs)












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