2008-09-10 16:32:02

China: Mehr Aufmerksamkeit für Behinderte


RealAudioMP3 Bei den Paralympics bekommen Menschen mit Behinderung so viel Aufmerksamkeit in China wie nie. 4.000 Sportler aus fast 150 Ländern kämpfen bis zum 17. September in Peking erneut um die Medaillen. Bereits die dreistündige Eröffnungszeremonie im so genannten „Vogelnest“ stand der Feier der Olympischen Spiele kaum nach. Den Veranstaltern geht es um den „Dialog zwischen Lebensformen“ und Vitalität.
Der Olympiapfarrer der Deutschen Bischofskonferenz ist weiterhin in Peking vor Ort. Im Interview mit dem Kölner Domradio berichtet Hans-Gerd Schütt:
„Ich habe einen sehr positiven Eindruck. Schon im Vorfeld merkte man, dass auch im chinesischen Fernsehen bereits die Zuschauer und Zuschauerinnen eingestimmt wurden auf die Paralympics. Man nutzt diese Zeit auch, um die Sensibilität auch hier in China für Menschen mit Behinderung in ihrem normalen Lebensalltag zu stärken. Es beginnt bei Infrastrukturmaßnahmen und so weiter und so fort.“

Der Missionsnachrichtendienst Asianews meldete diese Woche dagegen, den ehrenamtlichen Helfern in Peking sei es während der Zeit der Paralympics verboten worden, Waisenhäuser für Kinder mit Behinderung zu besuchen. Der Pressesprecher des Organisationskomitees der Olympischen Spiele wisse von diesem Verbot nichts, so Asianews weiter. Er werde die Sachlage mit den zuständigen Behörden prüfen.

80 Millionen Menschen mit Behinderung leben in China. Ihre Lage ist je nach Landstrich ganz unterschiedlich, berichtet Olympiapfarrer Schütt, inzwischen seit sechs Wochen in China:
„In einer Stadt wie Peking beispielsweise oder Shanghai gibt es natürlich schon eine Infrastruktur, die weiter ausgebaut wird. Auf dem flachen Land draußen, so habe ich zumindest den Eindruck, wird dagegen kaum an spezielle Einrichtungen und Maßnahmen für Menschen mit Behinderung gedacht. Aber das war bei uns ja ähnlich. Es brauchte einen langen Sensibilisierungs- und auch Entwicklungsprozess, bis der Standard erreicht ist, den wir heute in Deutschland haben.“
(domradio/asianews/rv 10.09.2008 bp)








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