2008-09-09 11:23:46

Pakistan: Erzbischof, „Zardari soll Minderheiten helfen”


RealAudioMP3 Die Kirche gratuliert dem neuen Staatspräsidenten Asif Ali Zardari. Sollte sie Vorbehalte gegen den schillernden Politiker hegen, der die „Pakistanische Volkspartei“ leitet und dem Ex-Militär Pervez Musharraf im Amt folgt, dann behält sie das jedenfalls für sich. Erzbischof Lawrence Saldanha von Lahore, Präsident der pakistanischen Bischofskonferenz, meinte im Gespräch mit Radio Vatikan:

„Ich habe ihm einen Brief geschrieben, um ihm zu seinem Sieg zu gratulieren. Darin bitte ich ihn aber auch darum, sich dringend um das Problem der religiösen Minderheiten zu kümmern. Wir sind nur sehr wenige, aber wir sind besonders der Bedrohung durch Terrorismus und Extremismus ausgesetzt. Außerdem sind die Christen in der Regel sehr arm und brauchen auch deshalb besondere Hilfe. Pakistan bräuchte auch dringend echte Religionsfreiheit - das heißt, die Streichung von Gesetzen, die die Minderheiten und auch Frauen diskriminieren.“ 
Saldanha hat da besonders das so genannte Blasphemiegesetz im Auge, das für Beleidigungen gegen den islamischen Propheten Mohammed oder gegen den Koran eine lebenslange Haftstrafe oder sogar den Tod vorsieht. Musharraf hatte dieses Gesetz trotz vieler Bitten der christlichen Minderheiten nicht angerührt, weil er unter Druck islamistischer Politiker stand. Dieser Druck ist bei Zardari nach Ansicht internationaler Beobachter eher noch größer. Erzbischof Saldanha:

„Ich verspreche ihm in meinem Brief volle Unterstützung und Kooperation durch die Bischofskonferenz. Ich schreibe: ,Sie sind unser Präsident, und Sie haben unsere Loyalität. Wir werden auch künftig dem Land dienen, vor allem im Bereich Gesundheit und Erziehung’`" 
Zardari hat an diesem Dienstag in Islamabad seinen Amtseid auf die Verfassung abgelegt.

(rv 09.09.2008 sk)
 







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