Der Vorsitzende der katholischen Friedensbewegung Pax Christi, Johannes Schnettler,
kritisiert mit scharfen Worten den bisherigen Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr.
Im Interview mit dem Kölner Domradio sagte er am Dienstag: „Nun sind wir in einer
Spirale der Gewalt, (…) und die muss gestoppt werden.“ Von Jahr zu Jahr würden die
militärischen Einsätze erhöht; das Militär sei in einer Zivilgesellschaft aber immer
ein Fremdkörper, der die Chance auf einen autonomen Wiederaufbau verbaue. Schnettler
wörtlich: „Wir plädieren dafür, dass wir eine klare Exit-Strategie formulieren, wo
deutlich wird, dass wir den zivilen Aufbau fortsetzen, aber gleichzeitig auch dafür
sorgen, dass wir die militärische Präsenz zurückfahren.“ Die Tatsache, dass inzwischen
immer mehr Militär in Afghanistan gebraucht werde, zeige, dass hier etwas falsch laufe.
Das Bundeskabinett wollte an diesem Dienstag ein aktualisiertes Afghanistan-Konzept
billigen. Es sieht vor, mehr Geld in zivile Maßnahmen zu investieren. Gleichzeitig
soll die militärische Präsenz der Bundeswehr bestehen bleiben, um die Maßnahmen abzusichern. (domradio
09.09.2008 sk)