Erstmals wird im Bundesgebiet eine Synagoge eingeweiht, die früher als Kirche diente.
Die Jüdische Kultusgemeinde in Bielefeld will ihr Versammlungshaus am 21. September
eröffnen. In den vergangenen Monaten hatte die Gemeinde die ehemalige evangelische
Paul-Gerhardt-Kirche zur Synagoge umgebaut. Vorausgegangen war im vergangenen Jahr
ein Streit über den Verkauf der Kirche. Mitglieder der Gemeinde hatten für drei Monate
das Gebäude besetzt, das als Folge eines Gemeindezusammenschlusses und finanzieller
Probleme für 2,5 Millionen Euro verkauft wurde. Eine Klage vor der kirchlichen Verwaltungskammer
der westfälischen Kirche wurde abgewiesen. Auch in der Jüdischen Kultusgemeinde schwelt
bis heute ein Konflikt über den Kirchenkauf. Im Februar wurde der bisherige Vorstand
abgewählt; der neu gewählte Vorstand würde den Kauf gerne überprüfen. Doch da die
Wahl angefochten wurde, ist der Amtswechsel bis heute nicht vollzogen. (idea 09.09.2008
sk)