Haiti: „Ärzte ohne Grenzen“ rechnet mit steigenden Zahlen der Hurrikan-Opfer
Der Hurrikan-Ike gilt
als schlimmster Wirbelsturm der vergangenen Jahre. Eine Million Menschen mussten in
den betroffenen Ländern ihre Häuser verlassen. Allein auf Haiti hat er 500 Menschen
das Leben gekostet. Für Gianfranco De Majo von der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“
ist das schlimmste noch nicht überstanden: „Wir rechnen damit, dass die Zahl
der Todesopfer weiter steigen wird. Die Überlebenden sind ungeschützt dem Wetter augesetzt,
das bedeutet, dass sich Krankheiten der Atemwege und – wegen Mangel an Trinkwasser
– Durchfallerkrankungen ausbreiten. Es ist nicht Zeit, an Epidemien wie Cholera zu
denken, aber die Menschen sind durch mangelnden Schutz großen Gesundheitsrisiken ausgesetzt.
Es macht einen wütend, dass wir es erneut mit einer absolut vorhersehbaren Katastrophe
zu tun haben. Das hier ist ein Land ohne Infrastrukturen, Naturereignisse wie Überflutungen
oder ein Hurrikan verursachen wesentlich größere Schäden als in den Nachbarländern.
Wahrscheinlich müssten Finanzströme vernünftiger eingesetzt werden." (rv 08.09.2008
bg)