In einem gemeinsamen Brief haben drei katholische Hilfswerke die indische Botschafterin
in Berlin dazu aufgefordert, mehr für die Einhaltung der Menschenrechte in Orissa
zu tun. MISEREOR, MISSIO und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ schickten das
gemeinsame Schreiben an die Diplomatin Meera Shankar. Darin fordern sie die rückhaltlose
Aufklärung der Verbrechen, eine Bestrafung der Täter und die notwendige humanitäre
Hilfe für die Flüchtlinge. Die indische Demokratie dürfe keinen Schaden nehmen. Ihre
Werte wie Rechtsstaatlichkeit und Toleranz dürften nicht durch eine radikalisierte
und gewalttätige Gruppe in ernsthafte Gefahr geraten. In Orissa sind in den vergangenen
zehn Tagen rund 4.000 Häuser und 65 Kirchen zerstört worden, sagte der Sprecher der
indischen Bischofskonferenz Babu Joseph. Anlass der Gewaltwelle gegen Christen und
kirchliche Einrichtungen war der Mord an dem radikalen Hinduführer Swami Laxmanananda
Saraswati und an vier seiner Mitstreiter. Die Verantwortung dafür übernahm später
die maoistische Guerillabewegung der Naxaliten. Die radikalen Hindus beschuldigen
die Christen, eine gezielte Abwerbung von Hindus zur Kirche zu betreiben. (zeni
06.09.2008 gs)