Kirchliche Entwicklungshilfe-Organisationen ziehen eine gemischte Bilanz des Gipfels
von Accra. In der Hauptstadt Ghanas hatten Experten in den letzten Tagen darüber beraten,
wie sich Entwicklungshilfe verbessern läßt. Der Dachverband katholischer Hilfsorganisationen
aus Europa und den USA, CIDSE, meint in einer ersten Reaktion nach Ende des Gipfels,
wenn am bisherigen Entwicklungshilfe-System nur „herumpoliert“ werde, dann „stehen
wir am Anfang vom Ende dieses Systems“. In Accra seien zwar die Themen Demokratie,
zivile Rechte und Transparenz betont worden. Doch verschließe der Norden weiter die
Augen vor der Tatsache, dass in Afrika derzeit viele Menschen hungers sterben, „weil
der Norden subventionierte Nahrungsmittel nach Afrika schifft. Das unterminiert seit
Jahrhunderten die Fähigkeit der lokalen Landwirtschaft.“ Eine CIDSE-Expertin berichtet
vom Gipfel: „Alle fragten, wo sind denn die Afrikaner? Warum hören wir keine einheitliche
Stimme des Südens?... Und China ist der Elefant im Zimmer.“