Der Leiter des Katholischen Büros bei der Bundesregierung, Prälat Karl Jüsten, hat
mehr Rechte für die religiösen Minderheiten in der Türkei gefordert. Das Land müsse
nicht nur die individuelle, sondern auch die kollektive Religionsfreiheit in der Verfassung
und der gesellschaftlichen Wirklichkeit umsetzen, sagte Jüsten am Donnerstag der Katholischen
Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin. Das gelte für die christlichen Konfessionen wie
für die Aleviten. Erst dann könne die Türkei ein möglicher Beitrittskandidat für die
Europäische Union sein. Jüsten hatte von Samstag bis Mittwoch mit neun Abgeordneten
aller Bundestagsfraktionen und seinem evangelischen Amtskollegen Prälat Stephan Reimers
im Rahmen einer Pilgerreise die Türkei besucht und sich gezielt über die Lage der
Christen informiert. Auf dem Programm stand auch Tarsus, der Heimatort des Apostels
Paulus. (kna 04.09.2008 gs)