2008-09-02 13:34:54

Vatikan: Betancourt oder das Überleben durch Glauben


RealAudioMP3 Tief beeindruckt ist die kolumbianische Politikerin Ingrid Betancourt von ihrer Audienz bei Papst Benedikt. Die ehemalige Präsidentschaftskandidatin, die im Juli nach sechs Jahren aus der Geiselhaft der Rebellenorganisation FARC befreit worden war, hatte gleich nach der Aktion der kolumbianischen Armee erklärt, es sei ihr großer Wunsch, den Papst zu treffen. Das wurde gestern in Castelgandolfo dann möglich. Die Worte des Papstes, die sie im Dschungel Kolumbiens durch das Radio gehört habe, hätten ihr geholfen, die Geiselhaft zu ertragen, so Betancourt im Interview mit Radio Vatikan:

 
„Das Treffen mit dem Papst ist ein Traum, der Wirklichkeit geworden ist. Ich wollte ihm sagen, wie viel es mir bedeutet hat, dass er über die Entführten in Kolumbien gesprochen hat und auch meinen Namen genannt hat, während ich in meinem Gefängnis im Dschugel saß. Ich habe seine Stimme in einem Moment größter Einsamkeit gehört. Und zu hören, dass der Papst um meine Existenz weiß, war für mich, als würde ich ins Leben zurückkehren und sagen: 'Ich bin doch kein Ding, keine Ware. Ich existiere.'"

 
Sie wolle auch den Menschen, die noch immer im kolumbianischen Dschungel gefangen seien, Mut machen, sagte die Politikerin. Denn sie wisse, dass es immer wieder Phasen gebe, in denen man glaube, alles verloren zu haben:

 
„Ohne Glauben gibt es keine Hoffnung- und ohne Hoffnung hat man keine Kraft um weiterzukämpfen. Der Glaube an Christus ist für mich das Wissen, dass er uns einen Weg gezeigt hat, dem wir einfach nur folgen müssen, dass wir nichts Außergewöhnliches sind und dass wir nie den Punkt erreichen, an dem er steht. Aber ich glaube daran, dass wir durch seine Großzügigkeit und durch seine Gnade, die uns beschützt, zu Gott gelangen können."

 
(rv 02.09.2008 wh)
 







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