Am vergangenen Wochenende
ist Papst Benedikt XVI. im Sommersitz Castelgandolfo mit seinem „Schülerkreis“ zusammengetroffen.
Die ehemaligen Studenten des Universitätsprofessors Josef Ratzinger diskutierten unter
anderem mit zwei namhaften evangelischen Theologen. Bei einem Gottesdienst zum Abschluss
des Treffens betonte Benedikt, dass die geistige Erneuerung durch Christus für die
Menschen von zentraler Bedeutung sei. Ausgangspunkt war ein Paulus-Text aus dem 12.
Kapitel des Römerbriefs, in dem der Völkerapostel u.a. mahnt: „Gleicht euch nicht
dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken“.
„Liebe
Brüder und Schwestern! Der hl. Paulus sagt uns heute in der Lesung, daß
wir der Erneuerung des Geistes bedürfen, damit wir den Willen Gottes erkennen können.
Diese Erneuerung können wir nicht machen, wir können sie uns nicht selber geben, wir
müssen erneuert werden. Diese Erneuerung ist Tod und Auferstehung. Sie kam nur geschehen
in der Neuheit, die Gott selbst gewirkt hat, im Uns-Verlieren in Christus hinein,
der uns in der heiligen Eucharistie an sich zieht und uns mit der Taufe in seinen
Tod und seine Auferstehung hineingenommen hat. So wird von diesem Paulustext heute
auch verständlich, was der Herr im Evangelium sagt, daß wir nur das Kreuz annehmen
und ihm nachfolgen können. Dies ist keine kleinliche Aszese, sondern es ist von einer
Neuheit die Rede, die wir nur empfangen können in der Gemeinschaft mit seinem Tod
und seiner Auferstehung. Wir wollen zu Beginn dieser heiligen Messe den
Herrn bitten, daß er all das Alte, das in uns ist, von uns nehme, daß er unsere alte
Selbstverschlossenheit und Selbstzufriedenheit aufbreche, daß er uns neu mache. "