Erstmals begeht auch
die katholische Kirche weltweit in diesem Jahr den Schöpfungstag. Ziel ist es, für
das Anliegen der Schöpfungsbewahrung zu sensibilisieren – innerhalb wie außerhalb
der Kirche. Der Tag geht auf den verstorbenen Ökumenischen Patriarchen Dimitrios I.
von Konstantinopel zurück, der ihn für die orthodoxen Kirchen bereits 1989 initiierte.
Die Dritte Europäische Ökumenische Versammlung 2007 in Sibiu und der Weltkirchenrat
haben ihn nun allen Kirchen empfohlen. In Deutschland wird kaum über diesen Tag gesprochen,
bedauert Wolfgang Ehrenlechner. Er ist Vorstandsmitglied der Katholischen Landjugendbewegung,
die sich stark macht für den Umweltschutz. Sein Anliegen ist,
„…dass sich
Kirche in ihrem Handeln noch stärker an Prinzipien der Schöpfungsverantwortung orientiert
und viel stärker ihre Mitglieder dazu aufruft, sich ihrer Vorbildfunktion anzuschließen
und im persönlichen Leben darauf zu achten, sich ökologisch verträglich zu verhalten,
um auch nachfolgenden Generationen das zu ermöglichen, was wir hier leben dürfen.“
Konkret
heißt das:
„An allen Stellen zu gucken: Wo kann ich hier noch sparsamer
und ökologischer wirtschaften. Das fängt an bei der Beschaffung von Büromaterialien,
auch mit Umweltschutzpapier möglichst papiersparend zu arbeiten. Dann beim Energieverbrauch
in kirchlichen Bürogebäuden darauf zu achten, dass diese Gebäude so ausgestattet sind,
dass sie energiesparend arbeiten können, dass man energiesparende Geräte verwendet
und vieles mehr dergleichen.“
Die katholische Kirche sollte sich allmählich
an die Spitze der Bewegung haben, sagt Wolfgang Ehrenlechner:
„Wir als Katholiken
haben besonders den Auftrag, die Schöpfung Gottes zu bewahren und nicht nur zu verbrauchen
- sie für nachfolgende Generationen, für Kinder und Enkelkinder zu erhalten. Insofern
hat die katholische Kirche eine sehr große Verantwortung, eine Vorreiterrolle einzunehmen
und viele Leute und weitere Organisationen zu motivieren, in diese Richtung zu arbeiten.“
Patriarch
Dimitrios lud 1989 die ganze „orthodoxe und christliche Welt“ ein, jeweils am 1. September
„zum Schöpfer der Welt zu beten: mit Dankgebeten für die große Gabe der geschaffenen
Welt und mit Bittgebeten für ihren Schutz und für ihre Erlösung“. Sein Nachfolger,
Patriarch Bartholomais I., hat die Zerstörung der Umwelt durch den Menschen als schwere
Sünde eingestuft. Für immer mehr verheerende Naturkatastrophen sei allein der egozentrische
Mensch verantwortlich. Die Christen müssten das Bewusstsein für dringende ökologische
Fragen schärfen und Impulse für ein weltweites Engagement für die Bewahrung der Schöpfung
geben: „Lassen wir nicht die Schöpfung Gottes, die heute so sehr leidet, zum Ausbeutungsobjekt
werden“.