2008-08-31 12:41:00

Vatikan: Kurienerzbischof fordert Diskursfähigkeit


RealAudioMP3 Am Samstag ist in Rimini das Katholikentreffen mit Namen „Meeting“ zu Ende gegangen. Es wird jährlich von der neuen geistlichen Gemeinschaft „Communione e Liberazione“ organisiert und ist in Italien das wichtigste kirchliche Politikertreffen überhaupt. In diesem Jahr stand es unter dem Motto „Entweder Hauptakteur oder niemand sein“. Es ging um das christliche Menschenbild und vor allem um den auch politischen Anspruch, den Christen in der Gesellschaft erheben oder zumindest erheben sollten. Wir haben mit Erzbischof Rino Fischella gesprochen. Er ist Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben und Rektor der Lateran-Universität. Christen müssten wieder diskursfähiger werden, so Fisichella.

„Was wir brauchen ist die Fähigkeit, mit den Menschen von heute zu kommunizieren, das heißt wir müssen in der Lage sein, einzutreten in das Innere ihres Sprachspiels, das sich extrem von dem unseren unterscheidet. Oft haben wir eine Sprache, die die jungen Menschen heute nicht verstehen, einerseits weil ihnen Grundkenntnis fehlen, andererseits weil wir zu einer Expertensprache neigen.“

Man müsse die Anstrengung unternehmen, sich auf Wirklichkeiten einzulassen, die komplett anders sind als die traditionell christlichen, meint der Kurienerzbischof.

„Die große Herausforderung ist: Sich ganz in diese Welt einzulassen, um eine Sinnantwort zu geben. Ich denke, nur so können wir eine Antwort auch auf kritische Anfragen gegenüber der Kirche geben. Wenn die Menschen die Kirche besser kennen würden, so wie sie ist, dann würde es ihnen leichter fallen, Kirche und Glaube zusammenzudenken, denn nur so kann man wirklich Gott kennen.“

 
(rv 31.08.2008 mc)








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