Russland: Nuntius ruft nach internationaler Gemeinschaft
Der Nuntius in Russland
hat zu Verhandlungen im Streit um die Kaukasusregion aufgerufen. Die internationale
Gemeinschaft müsse friedliche Lösungen vorantreiben, sagte der Vertreter des Heiligen
Stuhls im Gespräch mit Radio Vatikan. Russlands Präsident Dmitir Medvedev forderte
an diesem Samstag Beobachter der Europäischen Union. Sie sollten die Aktionen der
Regierung in Georgien „unparteiisch überwachen“, sagte Medvedev im Gespräch mit dem
britischen Premierminister Gordon Brown. Georgien hatte am Freitag angekündigt, wegen
des Konflikts um Abchasien und Südossetien seine diplomatischen Beziehungen zu Russland
abzubrechen. Damit reagierte die Regierung in Tiflis auf Russlands Anerkennung der
Unabhängigkeit der beiden abtrünnigen georgischen Regionen. Die Gläubigen beten
um Frieden und Aussöhnung, sagte Nuntius Erzbischof Antonio Mennini nach der Weihe
einer katholischen Kirche in der russischen Teilrepublik Tatarstan: „Wir haben
für den Frieden in der Welt gebetet. Alle beteiligten Parteien müssen sich mit Hilfe
der internationalen Gemeinschaft an einen Tisch setzen. Es darf nicht an den Mitteln
fehlen, diese Auseinandersetzungen beizulegen. Es müssen befriedigende Lösungen für
beide Seiten gefunden werden.“
Der Dekan des Kardinalkollegiums und frühere
Kardinalstaatssekretär, Kardinal Angelo Sodano, hatte die Kirche in Kazan am Freitag
geweiht. (rv/afp/reuters 30.08.2008 bp)