Ägypten hat Behördenkreisen zufolge am Samstag seine Grenze zum Gazastreifen für Hunderte
Palästinenser geöffnet. Die auf zwei Tage befristete Maßnahme solle Bewohnern des
Palästinensergebiets, die über ausländische Aufenthaltsgenehmigungen verfügten, die
Ausreise ermöglichen, hieß es aus den ägyptischen Sicherheits- und Grenzbehörden.
Rund 100 Menschen seien bereits nach Ägypten ausgereist und 200 Palästinenser in den
Gazastreifen heimgekehrt. Palästinensische Stellen sprachen von mehr als 500 Ägyptern
und Bewohnern Gazas, die den Gazastreifen über den Grenzübergang Rafah verlassen hätten.
Hunderte könnten noch folgen. Ägypten hatte die Grenze vor mehr als einem Jahr geschlossen,
nachdem die Hamas gewaltsam die Kontrolle über den Gazastreifen an sich gerissen hatte.
Dadurch saßen dort auch mehrere hundert ägyptische Staatsbürger fest. Die militante
Islamistengruppe, die mit der säkularen Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas
konkurriert, würde die Grenze gerne wieder dauerhaft öffnen, um die Folgen der von
Israel verhängten Blockade des Gazastreifens zu lindern. Gemäß einer von den USA vermittelten
Vereinbarung von November 2005 müsste einem solchen Schritt aber sowohl Israel als
auch Abbas zustimmen. (reuters 30.08.2008 bp)