In den vergangenen Jahrzehnten ist die Zahl der Armen in den Entwicklungsländern um
500 Millionen gesunken. Das gab die Weltbank heute in Washington bekannt. Dem Bericht
zufolge lebten in den 116 beobachteten Staaten im Jahr 2005 etwa 1,4 Milliarden Menschen
unterhalb der Armutsgrenze; 1981 waren es noch 1,9 Milliarden. Der Anteil der Armen
an der Weltbevölkerung sei von 52 auf 26 Prozent zurückgegangen. Zugleich warnte die
Weltbank jedoch vor zuviel Optimismus: Viele derjenigen, die nun nicht mehr unter
der offiziellen Armutsgrenze von 1,25 Dollar am Tag leben müssten, hätten noch immer
große Schwierigkeiten, sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Zudem kommen zahlreiche
Experten, deren Untersuchungen auf anderen Daten basierten als die der Weltbank, zu
einem entgegengesetzten Ergebnis, wonach die Zahl der Armen sogar noch gestiegen sei.
Man müsse bei den Berechnungen jedoch stets Inflation, eine Änderung der Lebenshaltungskosten
oder ähnliche Unwägbarkeiten berücksichtigen, heißt es in dem Bericht der Weltbank. (rv
29.08.2008 wh)