Der Vatikan hat die
Gewaltwelle gegen Christen in Indien verurteilt. Die jüngsten Anschläge auf Gläubige
und kirchliche Einrichtungen verletzten die Menschenwürde und gefährdeten das friedliche
Zusammenleben der Bürger, heißt es in einer Mitteilung des vatikanischen Pressesaals
vom Dienstag. Der Heilige Stuhl „ruft alle dazu auf, jeder Art von Übergriffen ein
Ende zu setzen und ein Klima des Dialogs und gegenseitigen Respekts aufzubauen“. Den
betroffenen Kirchengemeinden und Ordensgemeinschaften versichere der Heilige Stuhl
seine Solidarität, so die sechszeilige Mitteilung.
Gewalt im Namen der
Religion sei „eine Sünde gegen Gott und die Menschheit“, erklärte Vatikankardinal
Jean-Louis Tauran am Rand eines Katholikentreffens in der italienischen Küstenstadt
Rimini. Der Dialog zwischen Katholiken und Hindus müsse verbessert werden, so der
Präsident des Rates für interreligiösen Dialog: „Ich war vor drei Wochen in
Indien und habe drei führende Hindu-Geistliche getroffen. Was mich sehr überrascht
hat, war der große Synkretismus, dem ich begegnet bin. Sie stehen allem offen. Die
zweite Überraschung: Niemand hat von den Anschlägen auf Christen gesprochen, die aber
ja nicht neu sind. Ich denke, dass wir die Kontakte mit dem Hinduismus verstärken
müssen. Wir kennen uns nicht gut. Ich möchte zu Beginn des nächsten Jahres erneut
nach Indien reisen, um die Kontakte besser zu organisieren.“ (rv 26.08.2008
bp)