Vor 30 Jahren, am
26. August 1978, wurde Albino Luciani zum Papst gewählt. Der damalige Patriarch von
Venedig gab sich den Namen Johannes Paul I. Sein Pontifikat währte nur 33 Tage. Geschichte
schrieben seine menschlichen, liebevollen Unterweisungen. Hier eine Aufnahme aus dem
Audioarchiv von Radio Vatikan:
„Gott schenkt uns seine Liebe, die niemals
untergeht. Wir wissen, dass er stets die Augen auf uns richtet, auch wenn es Nacht
zu sein scheint. Er ist Vater, und noch mehr ist er Mutter. Er will allen Gutes. Wenn
ein Kind krank ist, liebt die Mutter es noch mehr. Und wenn wir krank sind, wenn wir
vom Weg abgekommen sind, haben wir noch einen Grund mehr, vom Herrn geliebt zu werden.“
Der
heutige Patriarch von Venedig, Erzbischof Angelo Scola, im Rückblick:
„Johannes
Paul I. war wirklich eine große Überraschung des Heiligen Geistes. Denn er hat mit
seinem intensiven, wenngleich kurzen Pontifikat, aber vor allem mit seiner großen
Persönlichkeit zu einer erweiterten Katholizität des Papsttums beigetragen: Er hat
den Übergang von einem italienischen Papst zu einem Papst möglich gemacht, der aus
allen Kontinenten kommen kann.“
Albino Luciani wurde „der lächelnde Papst“
genannt. Scola, der an diesem Dienstag in der Geburtsstadt Lucianis einen Gottesdienst
feiert, erinnert an grundlegende Charaktereigenschaften des Mannes aus Canale d’Agordo
im Veneto:
„Dieses Lächeln muss interpretiert werden. Es ist die Folge zweier
Grundtugenden, die Albino Luciani von Kindheit an pflegte: Bescheidenheit und Gehorsam.
Für ihn gehörten sie immer zusammen. Das ist also kein billiges Lächeln.“
Johannes
Paul I. starb überraschend in der Nacht auf den 29. September 1978 an einem Herzinfarkt.
Für ihn ist ein Seligsprechungsverfahren im Gang.