2008-08-21 15:22:58

Vatikan/China: Zu früh für Papstbesuch


RealAudioMP3 Der katholische Erzbischof von Peking, Joseph Li Shan, hat Papst Benedikt XVI. zu einem Besuch in China geladen. Die Ortskirche habe seit langem den „großen Wunsch“, dass eine solche Reise zustande kommt, sagte der Bischof der regierungsnahen „Patriotischen Vereinigung“ am Mittwochabend in einem Interview des italienischen Fernsehens.
Der Leiter des vatikanischen Pressesaals, Jesuitenpater Federico Lombardi, dämpft die Erwartungen auf eine baldige Chinareise des Papstes.

„Im Augenblick ist es noch zu früh, um über eine mögliche Reise des Papstes nach China zu sprechen. Nichtsdestotrotz beweisen die Worte des Bischofs, dass die chinesischen Katholiken den Papst lieben und respektieren und dass sie seine geistige Autorität anerkennen. Auch ist die Tatsache an sich positiv zu bewerten, dass die Chinesen den Papst treffen wollen.“

Li Shan beschrieb im TV-Interview das Verhältnis zu Rom als sehr positiv. Diese Worte seien als eine Antwort auf den Papstbrief an die Katholiken Chinas vor einem Jahr zu bewerten, sagt Pater Lombardi.

„Das Interview mit Bischof Li Shan kann nämlich auch als ein Zeichen von chinesischer Seite interpretiert werden, auf die Bereitschaft und die Hoffnungen des Papstes für eine Normalisierung der Beziehungen zwischen China und dem Heiligen Stuhl einzugehen, die der Papst im vergangenen Jahr in diesen Brief geschrieben hat. Doch im Augenblick gibt es noch einige bedeutende Probleme. Der Heilige Stuhl möchte aber diese Hindernisse überwinden und einen fairen und konstruktiven Dialog fördern.“

Bischof Li Shan war im September 2007 in einer Zeremonie der offiziellen Staatskirche zum Leiter des Erzbistums Peking geweiht worden. Die Weihe erfolgte ohne Erlaubnis des Papstes. Offiziell ist der Bischofssitz der chinesischen Hauptstadt vakant.

(rv/kna 21.08.2008 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.