Der katholische Erzbischof
von Peking, Joseph Li Shan, hat Papst Benedikt XVI. zu einem Besuch in China geladen.
Die Ortskirche habe seit langem den „großen Wunsch“, dass eine solche Reise zustande
kommt, sagte der Bischof der regierungsnahen „Patriotischen Vereinigung“ am Mittwochabend
in einem Interview des italienischen Fernsehens. Der Leiter des vatikanischen Pressesaals,
Jesuitenpater Federico Lombardi, dämpft die Erwartungen auf eine baldige Chinareise
des Papstes.
„Im Augenblick ist es noch zu früh, um über eine mögliche
Reise des Papstes nach China zu sprechen. Nichtsdestotrotz beweisen die Worte des
Bischofs, dass die chinesischen Katholiken den Papst lieben und respektieren und dass
sie seine geistige Autorität anerkennen. Auch ist die Tatsache an sich positiv zu
bewerten, dass die Chinesen den Papst treffen wollen.“
Li Shan beschrieb
im TV-Interview das Verhältnis zu Rom als sehr positiv. Diese Worte seien als eine
Antwort auf den Papstbrief an die Katholiken Chinas vor einem Jahr zu bewerten, sagt
Pater Lombardi.
„Das Interview mit Bischof Li Shan kann nämlich auch als
ein Zeichen von chinesischer Seite interpretiert werden, auf die Bereitschaft und
die Hoffnungen des Papstes für eine Normalisierung der Beziehungen zwischen China
und dem Heiligen Stuhl einzugehen, die der Papst im vergangenen Jahr in diesen Brief
geschrieben hat. Doch im Augenblick gibt es noch einige bedeutende Probleme. Der Heilige
Stuhl möchte aber diese Hindernisse überwinden und einen fairen und konstruktiven
Dialog fördern.“
Bischof Li Shan war im September 2007 in einer Zeremonie
der offiziellen Staatskirche zum Leiter des Erzbistums Peking geweiht worden. Die
Weihe erfolgte ohne Erlaubnis des Papstes. Offiziell ist der Bischofssitz der chinesischen
Hauptstadt vakant.