2008-08-21 11:44:02

D: "Die Tagespost" wird 60


RealAudioMP3 Ihren 60. Geburtstag feiert am Samstag „Die Tagespost“. Die katholische Zeitung macht ihrem Publikum in Form einer neu gestalteten Hompage www.die-tagespost.de ein Geschenk. Die Tagespost ist die einzige katholische Tageszeitung im deutschen Sprachraum. Die anderen mussten im Laufe des letzten Jahrhunderts ihr Erscheinen einstellen. Markus Reder ist Chefredakteur des Blattes, das heute in Würzburg erscheint. Wie sieht die redaktionelle Konzeption der „Tagespost“ aus? Ist sie eine Art "L’Osservatore Romano" Deutschlands?

„Das auf keinen Fall. Wir haben ein ganz anderes redaktionelles Profil, wenngleich wir auch umfassend dokumentierten: Die Ansprachen des Heiligen Vaters, die wichtigen Verlautbarungen des Vatikans findet man bei uns schneller in vollem Wortlaut als in jedem anderen deutschsprachigen Printmedium. Aber unser redaktionelles Konzept ist ein klassisches journalistisches. Wir sind eine vollwertige Zeitung mit Politikteil, Feuilleton und Wirtschaft. Unser besonderes Anliegen ist es, eine Zeitung für den katholischen Leser zu sein. Das heißt: Wir bringen die Themen, die für Katholiken für Bedeutung sind. Und was uns sehr wichtig ist, ist, dass wir mit viel Hintergrund arbeiten und auch deutlich kommentieren. Das heißt, Mut zur Meinung und unser klares theologisches Profil stehen bei uns im Vordergrund. Damit unterscheiden wir uns von Organen, die mehr der Dokumentation gewidmet sind.“

Papst Benedikt XVI würdigte in einem Interview mit Redakteuren der Zeitung vom Mai 2007 „Die Tagespost“ als wichtig. Er sagte: „Gut, dass es sie gibt. Sie ist unverzichtbar für die katholische Medienlandschaft.“ Die Zeitung erscheint dienstags, donnerstags und samstags in einer Auflage von 13.000 Exemplaren. Regionale Abonnementszeitungen haben ein Mehrfaches an Auflage. Chefredakteur Reder ist dennoch davon überzeugt, dass es auch in Zukunft einen Markt für eine katholische Tageszeitung geben wird.

„Zum einen erleben wir auf dem katholischen Medienmarkt eine deutliche Konzentration, davon werden wir mit Sicherheit profitieren. Was mich auch darin bestärkt, ist die Entwicklung bei den jungen Lesern. Wir spüren eine deutlich gestiegene Nachfrage nach einer katholischen Zeitung. Ich sage hier nur mal Stichworte wie Weltjugendtag, Generation Benedikt. Und da können wir ein Angebot machen, das sonst niemand hat.“

Die Geschichte „Der Tagespost“ ist durchaus wechselvoll. Johann Wilhelm Naumann brachte die Zeitung unter den Namen „Augsburger Tagespost“ auf den Weg. Kurz darauf folgte der Umzug nach Regensburg, später nach Würzburg. Reder charakterisiert den Zeitungsgründer so:

„Für Naumann war ganz wichtig, dass der deutsche Katholizismus auch eine Stimme in der Medienlandschaft erhält. Nebenbei bemerkt war das auch ein frühes katholisches Laienengagement, was er gemacht hat. Was für ihn ganz ausschlaggebend war, war der Satz: Eine katholische Zeitung muss vor allem katholisch sein. Das bedeutet für unser Profil von Anfang an, dass die Verbundenheit mit dem Lehramt der Kirche und mit den Nachfolgern des Heiligen Petrus ganz entscheidend ist. Und das haben wir, denke ich, gut durchgehalten.“

Am Samstag wird in Würzburg gefeiert. Bischof Friedhelm Hofmann zelebriert in der Hofkirche der Residenz einen Festgottesdienst. Am Festakt nimmt unter anderem Hans-Gert Pöttering teil, der Präsident des Europäischen Parlaments.

(rv 21.08.2008 mch)









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