Die Hilfe für Flüchtlinge
in Georgien läuft nach Einschätzung der Caritas nur schleppend an. Das UN-Hilfswerk
UNHCR meldete, die Zahl der Kriegsflüchtlinge und Vertriebenen sei mittlerweile auf
88.000 gestiegen. Allein in Tiflis seien 60.000 Flüchtlinge registriert. Die Not unter
den Flüchtlingen sei groß, bestätigt P. Witold Szulczynski. Er ist der Leiter der
Caritas in Georgien. Wir haben ihn gefragt, wie die Flüchtlinge untergebracht sind.
„In Schulen, in alten Krankenhäusern und oft in verlassenen Einrichtungen unter ganz
furchtbaren Bedingungen. Es gibt weder Strom noch vernünftige sanitäre Anlagen. Es
gibt nichts. Es ist das reine Desaster.“
Was brauchen die Menschen jetzt?
„Am dringendsten werden Lebensmittel gebraucht, außerdem Medikamente und
andere Hilfsmittel für diejenigen, die dort geblieben sind. Dann müssen endlich die
Menschen durchgelassen werden, damit sie die Toten beerdigen dürfen und die Verletzten
versorgen. Ich habe mit einem orthodoxen Bischof gesprochen. Und der erzählte mir,
dass noch viele Leichname nicht beerdigt sind und dass viele Verletzte auf Hilfe warten,
weil der Zugang gesperrt ist.“ Georgien und Russland haben derweil mit einem
Gefangenenaustausch begonnen, wie die georgische Regierung mitteilte. Zwei russische
Militärhelikopter seien am Dienstag in Igoeti gelandet und hätten zwei Verwundete
gebracht, sagte der Chef des georgischen Sicherheitsrates, Alexander Lomaia, der Nachrichtenagentur
AP. Trotz der offiziellen Ankündigung aus Moskau halten sich offenbar noch immer russische
Truppen in Georgien auf. (rv/nzz 19.08.2008 mc)