Die katholische Kirche
fordert ihre Gläubigen dazu auf, die Kandidaten der Präsidentschaftswahlen anhand
ihrer Haltung zur katholischen Soziallehre zu messen. Der Demokrat Barack Obama und
der Republikaner John McCain hatten sich in einer im Fernsehen übertragenen Debattentunde
an christliche Wähler gewandt. Obama verteidigte seine Unterstützung für ein Recht
auf Abtreibung und gleichgeschlechtliche Partnerschaften. McCain bekannte sich zum
Schutz des Lebens und der Ehe. Der Präsident der amerikanischen Sektion von Justitia
et Pax, Steven Collechi, ruft dazu auf, sich die Haltungen der Kandidaten in unterschiedlichen
Bereichen genau anzusehen: "Die katholische Soziallehre ist so komplex, dass
es sehr schwer ist, sie für die Wahlen auf ein einzelnes Thema zu reduzieren. Aber
direkte Angriffe auf das menschliche Leben und die Menschenwürde sind relevant für
unser Gewissen, ob es sich um Abtreibung, Euthanasie, Attacken auf Zivilisten im Krieg,
Folter handelt. Gleichzeitig darf man eine ganze Reihe Themen, die mit dem Respekt
der Menschenwürde verbunden sind, nicht außer acht lassen: Rassismus zum Beispiel.
Katholiken sollten in jedem Fall darauf achten, wer das menschliche Leben in allen
seinen Phasen nachhaltig schützt. Es ist unmöglich, eine hundertprozentig richtige
Entscheidung an der Wahlurne zu treffen. Keine Partei und kein Kandidat wird sich
in allen Bereichen der katholischen Soziallehre absolut richtig verhalten. Katholiken
sollten sich das gesamte Programm ansehen und dann eine Entscheidung treffen.“ (rv
18.08.2008 bg)