Senegal: „Den Sekten den wahren Gott entgegenstellen"
In vielen afrikanischen
Staaten, besonders in West- und Zentralafrika, sind Sekten auf dem Vormarsch. Die
westafrikanische Bischofskonferenz betrachtet diese Entwicklung mit Sorge. Erst kürzlich
hat sie einen pastoralen Aktionsplan verabschiedet, der die Verbreitung der Sekten
eindämmen soll. Zu den Gründen für den Erfolg der Sekten sagt der Erzbischof von Dakar,
Kardinal Theodore Adrien Sarr: „Diese Sekten setzen auf schnelle und einfache
Antworten auf die menschlichen Bedürfnisse: Arbeit finden, gesund sein, usw. Diese
Sekten nutzen diese legitimen menschlichen Bedürfnisse aus. Sie sehen, dass es ökonomische
Probleme gibt, Armut und Arbeitslosigkeit. Und wenn die Leute nicht aufpassen, dann
passiert es schnell, dass jemand kommt und sie überredet: ‚Sprich dieses Gebet, nimm
an jenem Gebetstreffen teil, dann wirst du gesund oder dann wird Gott dir helfen,
eine Arbeit zu finden.’“ Die Sektenproblematik soll auch Thema der Afrika-Synode
im nächsten Jahr im Vatikan werden. Die Kirche müsse den Menschen zeigen, so Erzbischof
Sarr, dass der Kirche die Bedürfnisse der Menschen, wie Gesundheit oder Glück, nicht
egal sind. „Wie kann man zeigen, dass auch wir uns dieser Bedürfnisse annehmen,
dass aber die Antworten, die wir geben in Einklang stehen mit einem Leben gemäß dem
katholischen Glauben. Und dass Gott nicht einer ist, der sofort auf meine Bedürfnisse
reagiert, sondern dass man lernt, den wahren Gott zu loben, ihn anzubeten, ihm zu
vertrauen und seinen Willen zu erfüllen.“ Der pastorale Aktionsplan der westafrikanischen
Bischofskonferenz ruft die Ortsgemeinden u.a. dazu auf, Katechesen durchzuführen.
Den Gläubigen müsse geholfen werden, sich in Kenntnis ihres eigenen Glaubens ein kritisches
Urteil über die Sekten zu bilden. (rv 18.08.2008 ag)