Der italienisch-rumänische Film „Mar Nero“ von Federico Bondi gewinnt den Preis der
Ökumenischen Jury am 61. Filmfestival Locarno. Bondi erzählt von der Freundschaft
zwischen zwei Frauen, die aus verschiedenen Kulturen und Generationen stammen. „Mar
Nero“ zeige, wie wichtig Toleranz, Vergebung und Hoffnung heute seien, schreibt die
Ökumenische Jury. „Mar Nero erzählt, ausgehend von persönlichen Ereignissen im Leben
Bondis, von der rumänischen Haushaltshilfe Angela, die ihren Mann und ihr Land verlassen
hat, um eine bessere Zukunft in Italien zu finden. Dort lernt sie Gemma, eine ältere,
gelenkkranke Frau kennen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gehen Gemma und Angela
immer stärker aufeinander ein. Konsequent erzählt der Film von einer italienisch-rumänischen
Freundschaft zwischen den beiden Frauen. Der Preis der Ökumenischen Jury ist mit 20.000
Franken dotiert und wird von der römisch-katholischen Kirche und von den reformierten
Kirchen der Schweiz getragen. Eine lobende Erwähnung der Ökumenischen Jury erhält
die russische Produktion „Yuriev Den“ von Kirill Serebrennikov. Der Film erzählt die
Geschichte einer Opernsängerin auf der Suche nach ihren russischen Wurzeln, die ihren
Sohn in ihrer Heimatstadt Yuriev verliert. Dieses Ereignis verändert ihr Leben völlig.
Auf der verzweifelten Suche nach ihm wird sie zu einer „Mutter“ für Arme, Kranke und
Verlorene. Der Film sei voller Bezüge auf christliche Ikonographie sowie russische
Literatur und russisches Filmschaffen, schreibt die Ökumenische Jury. Seine hohe künstlerische
Qualität und seine symbolische und metaphorische Bildsprache machten den Film offen
und herausfordernd." - Die Internationale Jury krönte den mexikanischen Film „Parque
Viá“ von Enrique Rivero (32) zum besten Film im internationalen Wettbewerb am 61. Filmfestival
Locarno aus. Darin wird anhand eines Einzelschicksals das Elend einer ganzen Bevölkerungsschicht
beschrieben, und zwar gestützt auf die wahre Lebensgeschichte des Hauptdarstellers
Nolberto Coria.