2008-08-15 13:12:01

D: Kirche und Wirtschaft - Wie Teufel und Weihwasser?


RealAudioMP3 Social Responsibilty und Corporate Citizenship statt Heuschrecken und Shareholder Value. Das ist ein zentrales Anliegen von kiwi - kurz für Kirche und Wirtschaft -, dem wirtschaftsethischen Beratungsnetzwerk der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Seit einem Jahr ist kiwi aktiv, und - so dessen Geschäftsführer Rainer Öhlschläger - recht erfolgreich. Wer sind die Kunden des Beratungsnetzwerkes? Rainer Öhlschläger:

„Es gibt also Leute aus den Unternehmen, die für sich den Anspruch haben, ich bin eine christliche Führungskraft und wollen da beraten werden. Das sind dann Einzelberatungen, die wir durchführen. Und dann gibt es Unternehmen, die sich neu aufstellen wollen, die spezielle Krisen durchleben, die man begleiten will. Oder es gibt zum Beispiel die Frage - wenn man an den Bankenbereich denkt - da geht man davon aus, dass immer mehr Menschen ihr Geld für Dinge ausgeben wollen, von denen sie wissen, dass sie „anständig“ sind, also ethisches Investment, Nachhaltigkeitskonzepte. Da können wir durchaus begleitend beraten und Konzepte anbieten.“

 
Christliche Werte in der Marktwirtschaft. Was hat Kirche hier anzubieten?
 
„Die Regel der Heiligen Benedikt ist eine Fundgrube für ethisch orientiertes Führungsverhalten oder Ignatius von Loyola hat eine Menge dazu beigetragen, wie man mit Menschen umgeht, wie man mit ihnen kommuniziert usw. Diese Kenntnis von Tugenden im menschlichen Zusammenleben leben auch in Organisationen und die wollen wir wieder zur Geltung bringen.“

Eine Betriebswirtschaftslehre, die sich um grundlegende ethische Fragen herumdrückt und nur auf die Macht der Zahlen setzt, wird - so kiwi-Geschäftsfüher Öhlschläger - scheitern:

„Man hat in der Betriebswirtschaft lange Zeit versucht, diese Fragen der Werteorientierung auszublenden und damit keinen Erfolg gehabt. Werte sind in Unternehmen vorhanden über die Werteeinstellungen der Menschen, die zu einem Unternehmen gehören. Und da gibt es christliche Werte wie auch andere Werte, die in unserer Welt über Medien propagiert werden. Aber wertfreie Zonen gibt es nicht.”

(rv 15.08.2008 mch)








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