2008-08-14 13:57:17

Tschechien: Rückgabe wozu?


Mehr als zwei Drittel der Tschechen lehnen die geplante Rückgabe von verstaatlichtem Kircheneigentum ab. Das geht aus einer repräsentativen Befragung des Prager Meinungsforschungsinstituts STEM hervor. Demnach halten lediglich 36 Prozent die Rückgabe des unter den Kommunisten vereinnahmten Besitzes für erforderlich, damit
die Kirchen ihrer Tätigkeit unabhängig vom Staat nachgehen könnten. Eine ähnliche Prozentzahl der Befragten hält die Kirchen überhaupt für „sinnvolle Einrichtungen“. Nach Einschätzung von STEM ist damit die Skepsis der Tschechen gegenüber den christlichen Kirchen weiter gewachsen. Positiv werde lediglich deren karitative Arbeit gesehen. Eine gemeinsame Staat-Kirche-Kommission hatte zu Jahresbeginn einen Kompromiss zur Rückgabe des Kircheneigentums ausgehandelt. Demnach sollen die Kirchen etwa ein Drittel ihres einstigen Eigentums direkt zurückbekommen. Für den Rest ist eine finanzielle Entschädigung vorgesehen, die über einen Zeitraum von 60 Jahren ausgezahlt werden soll. Durch die auflaufenden Zinsen handelt es sich um einen Betrag von umgerechnet rund zehn Milliarden Euro.
(kna 14.08.2008 gs)








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