2008-08-14 12:03:53

Georgien: "Ein erster Schritt"


RealAudioMP3 Der Repräsentant des Heiligen Stuhles in Georgien meint, dass der Friedensplan für Südossetien ein erster Schritt sein könnte, um die vielfältigen Probleme der Region einer Lösung näher zu bringen. Der Weg des Dialogs und der Verhandlung sei der einzig mögliche, unterstrich Nuntius Erzbischof Claudio Gugerotti im Gespräch mit Radio Vatikan. Die georgische Bevölkerung reagiere auf den zwischen Georgien und Russland vereinbarten Friedensplan auf zwei Arten:

„Da gibt es ein Georgien, das mit seinem Stolz zu reagieren versucht. Es will sich wieder aufrichten, wieder in Würde leben. Und dann gibt es ein anderes Georgien, das komplett im Griff der Armut und des Leidens ist. Wir haben hier sehr viele Kranke und Verletzte, aber so gut wie keine Einrichtungen für sie. So versuchen wir, Feldlazarette einzurichten und humanitäre Aktionen zu starten. Dafür wiederum fehlen uns die Mittel. Ich ergreife die Gelegenheit, um zu einer internationalen Bewegung aufzurufen, zu mehr Aufmerksamkeit für die Kranken und Leidenden hier, als sie der Prävention des Konfliktes in Georgien zuteil wurde.“

Jüngste Entwicklungen zeigen, dass der Friedensplan sich als brüchig erweist. Ein russischer Panzerkonvoi rollte in die strategisch wichtige Stadt Gori ein; Augenzeugen berichteten von Plünderungen in nahegelegenen Dörfern, die von pro-russischen Kräften kontrolliert werden. Die Menschen seien von dem jahrzehntelang schwelenden Konflikt so entkräftet, dass sie wenig Perspektiven sehen, berichtet der Nuntius aus Tiflis:

„Im Moment haben die Menschen, offen gesagt, keine Hoffnung. Im Moment freuen sie sich einfach, bis heute überlebt zu haben. Die Hoffnung ist etwas, das im Herzen entsteht. Ich muss sagen, dass die orthodoxe Kirche sich hier mit Gebetsinitiativen sehr engagiert hat. Die Botschaft des Papstes von vergangenem Sonntag ist hier mit großer Dankbarkeit aufgenommen wurden. Sie wurde öffentlich auf dem Hauptplatz verlesen, gleich nach der Ansprache des Patriarchen. Man sieht: Im Leiden finden sich die Seelen und Absichten zusammen. Das ist gewiss ein Schritt zu einer mehr brüderlich aufgefassten Präsenz in dieser Region.“
(rv 14.08.08.2008 gs)








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