In zwei stark katholisch geprägten asiatischen Staaten wird der Widerstand gegen „künstliche
Methoden“ der Familienplanung deutlich. Die philippinische Präsidentin Gloria Macapagal
betonte bei ihrer Jahresansprache vor dem Parlament in Manila, dass die „natürlichen
Methoden“ der Familienplanung erfolgreicher seien als die „künstlichen Methoden“.
In den letzten Jahren sei das Bevölkerungswachstum auf den Philippinen durch Förderung
der „natürlichen Methoden“ auf 2,04 Prozent gesunken. In den neunziger Jahren, als
man auf „Pille“ und Kondom setzte, habe das Bevölkerungswachstum 2,36 Prozent betragen.
In den letzten Wochen hatten sich die philippinischen Bischöfe mehrfach gegen Gesetzesvorhaben
ausgesprochen, die den Gebrauch von Antikonzeptiva und die Abtreibung legalisieren
sollten. Nach der Rede von Gloria Macapagal ließ die Bischofskonferenz wissen, dass
man die Erklärungen der Präsidentin würdige, dass aber „den Worten Taten folgen“ müssten.
Auch
im südindischen Bundesstaat Kerala - dessen Bevölkerung zu einem hohen Prozentsatz
katholisch ist - haben die Bischöfe ihre Opposition gegen einen Gesetzentwurf betont,
der die kinderreichen Familien benachteiligen würde. „Wir werden auf allen Ebenen
protestieren, damit dieser Gesetzentwurf nicht angenommen wird“. Das sagte der syro-malabarische
Erzbischof von Trichur, Andrew Thazhath. Der Gesetzentwurf verletze die Verfassung.
Allen Ernstes werde vorgeschlagen, dass Ehepaare, die ein drittes Kind haben, umgerechnet
238 Dollar Strafe zahlen müssen. Familien mit mehr als zwei Kindern würden keinen
Zugang mehr zum Gratis-Unterricht in den Schulen und zur Gratis-Behandlung in Krankenhäusern
haben.