2008-08-12 14:19:07

Georgien: „Weiter auf Hilfe angewiesen“


Auch nach Einstellung der Kämpfe durch die russischen Truppen sind die vom Krieg betroffenen Flüchtlinge weiter dringend auf Hilfe angewiesen. Darauf weist Caritas international, das Hilfswerk der deutschen Caritas, hin. „Die meisten Flüchtlinge können nicht zurück. Ihre Häuser sind zerschossen, die Dörfer und Städte zerstört. Die Menschen stehen vor dem Nichts“, so die Caritas. Den Menschen müsse aller Voraussicht nach noch mehrere Monate geholfen werden. Zu befürchten sei außerdem, dass alle noch in Südossetien ausharrenden Georgier die Region schnell verlassen müssten. Caritas-Mitarbeiter in Wladikawkas in Nordossetien/Russland berichten von einem unvermindert anhaltenden Strom von Flüchtlingen. Geflohene Osseten schildern, dass sie gezielt von Freischärlern auf ihrer Flucht beschossen worden seien. Unter den Flüchtlingen seien viele Kinder und Säuglinge, die unter anderem schnell mit Babynahrung versorgt werden müssten. In Wladikawkas richten sich die lokalen Hilfsorganisationen und Behörden darauf ein, dass Flüchtlingskinder bis zu einem Jahr in den dortigen Schulen unterrichtet werden müssen.

Auch die österreichische Caritas hat ein Notprogramm für die Menschen in der Krisenzone im Kaukasus gestartet. Sie geht derzeit von über 56.000 Binnenflüchtlingen aus. Viele davon sind in einem Zeltlager zwischen Süd- und Nordossetien untergebracht, in dessen Nähe ein mobiles Krankenhaus eingerichtet wurde.

Der katholische Bischof von Tiflis, Giuseppe Pasotto, berichtet, dass bei einem russischen Luftangriff auf die georgische Stadt Gori auch das Nachbarhaus der dortigen katholischen Kirche zerstört worden sei. Die etwa 90.000 katholischen Georgier seien mit ihren orthodoxen Landsleuten sehr solidarisch, so der „Apostolische Administrator“ des Kaukasus.

(pm/agenturen 12.08.2008 sk)







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