Auch nach Einstellung der Kämpfe durch die russischen Truppen sind die vom Krieg betroffenen
Flüchtlinge weiter dringend auf Hilfe angewiesen. Darauf weist Caritas international,
das Hilfswerk der deutschen Caritas, hin. „Die meisten Flüchtlinge können nicht zurück.
Ihre Häuser sind zerschossen, die Dörfer und Städte zerstört. Die Menschen stehen
vor dem Nichts“, so die Caritas. Den Menschen müsse aller Voraussicht nach noch mehrere
Monate geholfen werden. Zu befürchten sei außerdem, dass alle noch in Südossetien
ausharrenden Georgier die Region schnell verlassen müssten. Caritas-Mitarbeiter in
Wladikawkas in Nordossetien/Russland berichten von einem unvermindert anhaltenden
Strom von Flüchtlingen. Geflohene Osseten schildern, dass sie gezielt von Freischärlern
auf ihrer Flucht beschossen worden seien. Unter den Flüchtlingen seien viele Kinder
und Säuglinge, die unter anderem schnell mit Babynahrung versorgt werden müssten.
In Wladikawkas richten sich die lokalen Hilfsorganisationen und Behörden darauf ein,
dass Flüchtlingskinder bis zu einem Jahr in den dortigen Schulen unterrichtet werden
müssen.
Auch die österreichische Caritas hat ein Notprogramm für die Menschen
in der Krisenzone im Kaukasus gestartet. Sie geht derzeit von über 56.000 Binnenflüchtlingen
aus. Viele davon sind in einem Zeltlager zwischen Süd- und Nordossetien untergebracht,
in dessen Nähe ein mobiles Krankenhaus eingerichtet wurde.
Der katholische
Bischof von Tiflis, Giuseppe Pasotto, berichtet, dass bei einem russischen Luftangriff
auf die georgische Stadt Gori auch das Nachbarhaus der dortigen katholischen Kirche
zerstört worden sei. Die etwa 90.000 katholischen Georgier seien mit ihren orthodoxen
Landsleuten sehr solidarisch, so der „Apostolische Administrator“ des Kaukasus.