Paraguay braucht eine „authentische Veränderung“: Das betonen die Bischöfe des Landes
in einer Botschaft an ihren einstigen Mitbruder Fernando Lugo, der am 15. August sein
Amt als neugewählter Präsident des lateinamerikanischen Staates antreten wird. Bei
den Wahlen am 20. April hätten die Bürger zweifellos ihren „Wunsch nach Veränderung“
zum Ausdruck gebracht, schreiben die Bischöfe. Zugleich betont die Bischofskonferenz
– „im Rahmen ihrer Kompetenz“ - ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit im Hinblick auf
die Lösung der drängenden sozialen Fragen. Paraguays Oberhirten weisen alle Diskussionen
darüber zurück, ob sich die Kirche mit der neuen Regierung identifiziere oder nicht.
Lugo sei als Bischof von San Pedro Mitglied der Bischofskonferenz gewesen, jetzt sei
er laisiert. Man müsse immer wieder in Erinnerung rufen, dass Kirche und Staat voneinander
unabhängig sind: „Beide arbeiten für das Volk und sie tun es in herzlicher und respektvoller
Zusammenarbeit“. - Zum Unterschied von den meisten anderen lateinamerikanischen Ländern,
wo es im Lauf des 19. Jahrhunderts zur Machtergreifung der antiklerikalen Bourgeoisie
kam, hat Paraguay eine ungebrochen katholische Geschichte. (kap 11.08.2008 mc)