2008-08-10 14:53:27

Ö: „Jägerstätter war ein Befreiungstheologe“


„Es ist bewundernswert, dass Franz Jägerstätter aus seinem Glaubenswissen und Nachdenken die Kraft zum Widerstand bis zum Tod hin geschöpft hat“: Dies betonte der Theologe Kuno Füssel am Samstag bei den ersten Jägerstätter-Gedenkfeiern seit der Seligsprechung des oberösterreichischen Märtyrers und Kriegsdienstverweigerers. Füssel nannte Jägerstätter einen „klaren Denker und Befreiungstheologen“.
Jägerstätters Heimatpfarre St. Radegund und die österreichische und die bayrische Sektion der katholischen Friedensbewegung „Pax Christi“ hatten zu diesen Feiern in Burghausen (Bayern) und St. Radegund (Oberösterreich) eingeladen. Die Teilnehmer aus Österreich, Deutschland und Italien pilgerten zu Fuß von Burghausen nach St. Radegund.
Die natürliche Denkkraft Jägerstätters und sein fester Glaube hätten ihm Einsichten eröffnet, die seinen Zeitgenossen zum Teil verborgen blieben, sagte Füssel: „Jägerstätter hat das Euthanasieprogramm genau durchschaut und das war der endgültige Auslöser zum Widerstand. Für die politische Theologie und die Befreiungstheologie ist charakteristisch, dass eine Orthodoxie ohne die entsprechende Orthopraxie (das richtige Handeln) wirkungslos bleibt. Jägerstätter kann deshalb als politischer Befreiungstheologe gesehen werden. Für ihn war klar, dass die Praxis das Kriterium der Wahrheit darstellt. Der Weg der Praxis ist der Weg in der Nachfolge Jesu“.
(kap 10.08.2008 mc)








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