China: Bush betet in „patriotischer“ Kirche

Der US-amerikanische Präsident George W. Bush und seine Frau Laura haben am Sonntag am Gottesdienst in der Kuanjie-Kirche im Pekinger Bezirk Dongcheng teilgenommen. Die Kuanjie-Kirche wird von der „Patriotischen Drei-Selbst-Bewegung“ (TSPM) kontrolliert, die nach der kommunistischen Machtergreifung 1949 die verschiedenen protestantischen Kirchen in China im Zeichen der „administrativen, finanziellen und lehrmäßigen Unabhängigkeit vom Ausland“ in einer einheitlichen Gemeinschaft zusammenführte. Nach dem Gottesdienst äußerte sich Bush - anders als seine Pressebetreuer glauben machen wollten - nur diffus über Religionsfreiheit. Wörtlich sagte der US-amerikanische Staatschef: „Laura und ich hatten gerade die Freude und das Privileg, hier in Peking am Gottesdienst teilnehmen zu können. Sie wissen, es geht darum, deutlich zu machen, dass Gott universal ist, dass Gott die Liebe ist. Kein Staat und kein Mensch sollten den Einfluss der Liebe zur Religion fürchten“. Die Teilnahme des Ehepaars Bush am Gottesdienst in der Kuanjie-Kirche war bereits im Vorfeld kritisiert worden. Der Besuch in einer „patriotischen“ Kirche könne auch als Form der Unterstützung der chinesischen Religionspolitik gedeutet werden, kritisierte die Menschenrechtsorganisation „amnesty international“:
(kap 10.08.2008 mc)