„Lieben.Provokationen“
unter diesem Thema stehen die diesjährigen Salzburger Hochschulwochen, die am vergangenen
Montag begonnen haben. Bis Sonntag widmen sich Theologen aus Deutschland und Österreich
verschiedenen Facetten der Liebe. Dabei geht es unter anderem um Homosexualität, Familie,
Hospiz und Internet. Wir haben mit dem Salzburger Fundamentaltheologen Gregor Maria
Hoff gesprochen, der dem Direktorium dieser „Festspiele des Geistes“ angehört.
„Wie
versuchen ja mit dieser Salzburger Hochschulwoche das Thema Liebe durchaus unter provozierenden
Aspekten noch einmal in den Blick zu nehmen und damit auch noch anders auszubuchstabieren,
was Lieben heute bedeuten. Die Idee war ja, dass „Lieben“ großgeschrieben einen Plural
unterschiedlicher Leidenschaften und Passionen anspricht und zugleich auch das Verb,
also was wir tun sollen, was uns in eine unmittelbare Lebenswirklichkeit hineinführt.“
Die
ersten Vorträge hätten, so Hoff, erste Marken gesetzt, so der Philosoph Christoph
Horn, der eine Begriffsbestimmung von Liebe versucht habe. Oder Thomas Söding, der
als Neutestamentler dem biblischen Bedeutungsspektrum Liebe nachgegangen sei.
„Dazu
kamen dann noch einige andere Höhepunkte, etwa dass der Islamwissenschaftler und Muslim
Ömer Özsoy von der Uni Frankfurt die Enzyklika Benedikts „Deus Caritas est“ aus muslimischer
Sicht kommentiert hat. Oder natürlich die Vergabe des theologischen Preises der Hochschulwochen.
Kardinal Kasper und Johann Baptist Metz haben den Preis in den vergangenen Jahren
bekommen. Und in diesem Jahr der Ökumeniker Harding Mayer. Oder am Mittwoch dann der
Publikumspreis – sprich ein Preis für Nachwuchswissenschaftler. Eine Jury sucht aus
Einsendungen drei Texte aus, die dann vorgestellt werden und dann vom Publikum unter
verschiedenen Gesichtspunkten auswählen. Das war ein toller Text zum Thema Sexualität
im Zusammenhang von Filmen, das war wirklich schon etwas sehr Spannendes.“
Große
Theologen wie Karl Rahner oder Joseph Ratzinger haben schon an den Salzburger Hochschulwochen
teilgenommen, die seit über 70 Jahren durchgeführt werden. Gregor Maria Hoff hofft
für die Zukunft…
„dass diese Hochschulwoche die Möglichkeit sich bewahrt,
so etwas wie ein intellektuelles Labor zu sein und Experimente anzustellen. Versuchsanordnungen
intellektuell auszuprobieren und sicherlich auch theologisch einmal etwas zu riskieren.
Ich glaube, dass nur auf diese Art und Weise, es möglich sein wird, das Evangelium
in den Zeichen der Zeit und den damit verbundenen Herausforderungen zu kommunizieren
und wirklich an die Menschen zu vermitteln.“