2008-08-08 13:01:16

Österreich: Provozierende Liebe


RealAudioMP3 „Lieben.Provokationen“ unter diesem Thema stehen die diesjährigen Salzburger Hochschulwochen, die am vergangenen Montag begonnen haben. Bis Sonntag widmen sich Theologen aus Deutschland und Österreich verschiedenen Facetten der Liebe. Dabei geht es unter anderem um Homosexualität, Familie, Hospiz und Internet. Wir haben mit dem Salzburger Fundamentaltheologen Gregor Maria Hoff gesprochen, der dem Direktorium dieser „Festspiele des Geistes“ angehört.

„Wie versuchen ja mit dieser Salzburger Hochschulwoche das Thema Liebe durchaus unter provozierenden Aspekten noch einmal in den Blick zu nehmen und damit auch noch anders auszubuchstabieren, was Lieben heute bedeuten. Die Idee war ja, dass „Lieben“ großgeschrieben einen Plural unterschiedlicher Leidenschaften und Passionen anspricht und zugleich auch das Verb, also was wir tun sollen, was uns in eine unmittelbare Lebenswirklichkeit hineinführt.“

Die ersten Vorträge hätten, so Hoff, erste Marken gesetzt, so der Philosoph Christoph Horn, der eine Begriffsbestimmung von Liebe versucht habe. Oder Thomas Söding, der als Neutestamentler dem biblischen Bedeutungsspektrum Liebe nachgegangen sei.

„Dazu kamen dann noch einige andere Höhepunkte, etwa dass der Islamwissenschaftler und Muslim Ömer Özsoy von der Uni Frankfurt die Enzyklika Benedikts „Deus Caritas est“ aus muslimischer Sicht kommentiert hat. Oder natürlich die Vergabe des theologischen Preises der Hochschulwochen. Kardinal Kasper und Johann Baptist Metz haben den Preis in den vergangenen Jahren bekommen. Und in diesem Jahr der Ökumeniker Harding Mayer. Oder am Mittwoch dann der Publikumspreis – sprich ein Preis für Nachwuchswissenschaftler. Eine Jury sucht aus Einsendungen drei Texte aus, die dann vorgestellt werden und dann vom Publikum unter verschiedenen Gesichtspunkten auswählen. Das war ein toller Text zum Thema Sexualität im Zusammenhang von Filmen, das war wirklich schon etwas sehr Spannendes.“

Große Theologen wie Karl Rahner oder Joseph Ratzinger haben schon an den Salzburger Hochschulwochen teilgenommen, die seit über 70 Jahren durchgeführt werden. Gregor Maria Hoff hofft für die Zukunft…

„dass diese Hochschulwoche die Möglichkeit sich bewahrt, so etwas wie ein intellektuelles Labor zu sein und Experimente anzustellen. Versuchsanordnungen intellektuell auszuprobieren und sicherlich auch theologisch einmal etwas zu riskieren. Ich glaube, dass nur auf diese Art und Weise, es möglich sein wird, das Evangelium in den Zeichen der Zeit und den damit verbundenen Herausforderungen zu kommunizieren und wirklich an die Menschen zu vermitteln.“

(rv 07.08.2008 mc)








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