Der georgisch-orthodoxe Katholikos-Patriarch Elias II. hat sowohl die georgischen
Behörden als auch die Südosseten dringend aufgefordert, „keine Anstrengung zu unterlassen,
um zu einem Waffenstillstand zu kommen und alle Probleme friedlich zu lösen“. Das
müsse im Interesse aller sein, „die das menschliche Leben und die friedliche Entwicklung
hochschätzen“, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Botschaft des orthodoxen
Patriarchen. Russland und Georgen stehen in diesen Stunden im Streit um Süd-Ossetien
am Rand eines offenen Krieges. - Jahrhundertealte Freundschaft und familiäre Beziehungen
würden das georgische und das ossetische Volk verbinden, erinnerte Elias II. Noch
wichtiger sei aber, dass die beiden Völker durch ihr christliches Bekenntnis geeint
seien: „Wir müssen friedlich zusammenleben ohne Blutvergießen“. Bereits im Mai hatte
der Patriarch leidenschaftlich an die georgischen, südossetischen und abchasischen
Politiker appelliert, alle Probleme „durch friedlichen Dialog“ zu lösen. Wörtlich
sagte Elias II. damals in der Dreifaltigkeitskathedrale: „Alle bewaffneten Konflikte
oder militärischen Aktionen sind inakzeptabel, weil sie zu unübersehbaren Konsequenzen
führen.“ Die georgisch-orthodoxe Kirche werde alles tun, um das Vertrauen zwischen
Georgiern, Südosseten und Abchasen wiederherzustellen, „sodass ein geordnetes Zusammenleben
möglich ist“.